Essen. Nach dem Angriff auf den BVB ist klar, dass es keine Garantie auf Unversehrtheit gibt. Das Risiko müssen Fußballfans auf sich nehmen.

Als Hans-Joachim Watzke im Signal Iduna Park die endgültige Absage des Champions League-Spiels gegen AS Monaco verkündete, konnte der Geschäftsführer die Gründe für die drei Explosionen am Mannschaftsbus von Borussia Dortmund noch nicht nennen.

Sprengsätze, Spieler verletzt, Ermittlungen: Erneut ist der Fußball missbraucht worden, erneut erschüttern Explosionen die heile Welt des Sports. Wie schon Ende 2015, als die deutsche Fußball-Nationalmannschaft beim Länderspiel in Paris vom Terror heimgesucht wurde: Die Gewalt kommt näher.

Unser Leben ist nicht mehr zu schützen

Umso erstaunlicher ist, wie die Zuschauer im ausverkauften Stadion reagiert haben: Ohne Panik, mit Verständnis für die Spielabsage. Die französischen Gäste stimmten sogar dreimal Sprechgesänge auf Dortmund an. Und wurden von den Borussen dafür gefeiert.

Der Umgang mit der greifbaren Gefahr: Für die Menschen in Deutschland werden Schockmomente offenbar zur Gewohnheit. Doch auch das lernen wir: Zu schützen ist unser Leben nicht mehr.

Für Freude am Fußball Risiko in Kauf nehmen

Wenn schon mitten im Revier Attacken — von wem auch immer — möglich sind, haben wir keine andere Wahl als mit dem Risiko zu leben. So brutal das klingt: Von der Polizei, auch das lernen wir, können wir keine Garantie auf Unversehrtheit erwarten. Die Polizei tut ihr Bestes — und es reicht nicht. Das Risiko ist der Preis, den wir für die Freude am Fußball inzwischen zu zahlen haben.