Berlin. Zahlreiche Unwetter und Unglücke kosteten Im Jahr 2016 wieder tausenden Menschen das Leben. Schlimm traf es auch den Inselstaat Haiti.

Immer wieder sterben Menschen bei Erdbeben, Flugzeugabstürzen und anderen Katastrophen. Für die Überlebenden wirkt das Unglück meist lange nach. Einige Beispiele aus diesem Jahr:

Amatrice nach den Beben im August und im Oktober.
Amatrice nach den Beben im August und im Oktober. © dpa | Massimo Percossi

Erdbeben Italien: In einer Nacht Ende August bebte in Mittelitalien die Erde, Tausende Menschen verloren ihr Zuhause, fast 300 starben in den Trümmern. Besonders hart traf es die kleine Stadt Amatrice. Deren Bürgermeister Sergio Pirozzi sagte damals jenen entscheidenden Satz: „Den halben Ort gibt es nicht mehr.“ Er hatte nicht übertrieben – im Gegenteil. Allein dieses Erdbeben richtete einen Schaden von mehr als sieben Milliarden Euro an. Und die Region kommt nicht zur Ruhe: Ende Oktober traf Mittelitalien ein noch schwereres Erdbeben mit einer Stärke von 6,5. Auch dieses richtete schlimme Schäden an, Tausende Menschen wurden obdachlos.

Flugzeugabsturz Ägypten: Bis heute ist ungewiss, warum in der Nacht zum 19. Mai ein ägyptisches Passagierflugzeug ins Meer stürzte. 66 Menschen waren an Bord – auf dem Weg von Paris nach Kairo. Erste Auswertungen ergaben, dass sich in einer der Toiletten und im Bereich der Bordelektronik Rauch ausgebreitet hatte. Auch die Untersuchung von Wrackteilen deutete darauf hin, dass der vordere Teil des Flugzeuges großer Hitze und dichtem Rauch ausgesetzt war. Auch aus der Auswertung des Stimmenrekorders ging hervor, dass an Bord versucht worden war, ein Feuer zu löschen. Doch was genau das verursachte, ist noch immer unklar.

Fabiane Bitencourt (M) hat bei dem Absturz ihren Sohn Matheus Biteco verloren, einer der Spieler des Fußballclubs.
Fabiane Bitencourt (M) hat bei dem Absturz ihren Sohn Matheus Biteco verloren, einer der Spieler des Fußballclubs. © REUTERS | STRINGER

Flugzeugabsturz Kolumbien: Die Spieler des Provinzclubs AF Chapecoense aus Brasilien waren unterwegs zum wichtigsten Spiel der Clubgeschichte – Finale 2016 der Copa Sudamericana. Aber der Flug endete in der Nähe der kolumbianischen Stadt Medellín in einer Tragödie. 71 Menschen starben beim Absturz der Maschine vom Typ Avro RJ85, darunter 19 Fußballer. Sechs Menschen wurden zunächst lebend aus den Trümmern gerettet. Schon einen Tag nach dem Unglück verdichteten sich die Hinweise auf technische Probleme als Ursache.

Brasilianer trauern um Absturzopfer

Die Absturzstelle liegt knapp 40 Kilometer vor Medellín.
Die Absturzstelle liegt knapp 40 Kilometer vor Medellín. © dpa | Juan Antonio S
Tausende Fans des brasilianischen Fußball-Erstligisten Chapecoense versammelten sich im Heimstadion des Klubs, um gemeinsam zu trauern.
Tausende Fans des brasilianischen Fußball-Erstligisten Chapecoense versammelten sich im Heimstadion des Klubs, um gemeinsam zu trauern. © dpa | Fernando Bizerra Jr.
19 Spieler des Vereins wurden bei dem Flugzeugabsturz getötet. Drei Fußballer konnten lebend aus dem Wrack geholt werden und kämpfen im Krankenhaus ums Überleben. Das Team war auf der Reise nach Kolumbien, um am Mittwoch das Final-Hinspiel in der Copa Sudamericana gegen Atlético Medellín zu bestreiten.
19 Spieler des Vereins wurden bei dem Flugzeugabsturz getötet. Drei Fußballer konnten lebend aus dem Wrack geholt werden und kämpfen im Krankenhaus ums Überleben. Das Team war auf der Reise nach Kolumbien, um am Mittwoch das Final-Hinspiel in der Copa Sudamericana gegen Atlético Medellín zu bestreiten. © Heuler Andrey
Das Charterflugzeug der bolivianischen Gesellschaft Lamia verunglückte in etwa 3000 Metern Höhe am Berg El Gordo in der Nähe der Ortschaft La Unión – im Landeanflug.
Das Charterflugzeug der bolivianischen Gesellschaft Lamia verunglückte in etwa 3000 Metern Höhe am Berg El Gordo in der Nähe der Ortschaft La Unión – im Landeanflug. © dpa | Luis Eduardo Noriega A.
Ein Helfer hält inmitten von Wrackteilen inne. Das Gelände um die Unglücksstelle ist bergig und der Boden sehr matschig. Das erschwerte die Rettungsarbeiten.
Ein Helfer hält inmitten von Wrackteilen inne. Das Gelände um die Unglücksstelle ist bergig und der Boden sehr matschig. Das erschwerte die Rettungsarbeiten. © REUTERS | JAIME SALDARRIAGA
Auch nach Einbruch der Dunkelheit blieben die Helfer vor Ort.
Auch nach Einbruch der Dunkelheit blieben die Helfer vor Ort. © REUTERS | FREDY BUILES
Die beiden Blackboxen konnten sichergestellt werden. Sie sollen Aufschluss über die Unglücksursache liefern. Bevor das Flugzeug vom Radar verschwand, meldeten die Piloten technische Probleme. Inzwischen ist klar, dass Treibstoffmangel die Ursache war.
Die beiden Blackboxen konnten sichergestellt werden. Sie sollen Aufschluss über die Unglücksursache liefern. Bevor das Flugzeug vom Radar verschwand, meldeten die Piloten technische Probleme. Inzwischen ist klar, dass Treibstoffmangel die Ursache war. © dpa | Aerocivil / Handout
Am Hauptquartier des südamerikanischen Fußballverbandes Conmebol wehten die Flaggen auf Halbmast.
Am Hauptquartier des südamerikanischen Fußballverbandes Conmebol wehten die Flaggen auf Halbmast. © dpa | Andres Cristaldo Benitez
Rosen in den Tornetzen im Stadion von Chapecoense.
Rosen in den Tornetzen im Stadion von Chapecoense. © Getty Images | Heuler Andrey
Leandro Bastos, ein Jugendspieler von Chapecoense, sitzt in der Umkleidekabine des Vereins und trauert um die toten Spieler.
Leandro Bastos, ein Jugendspieler von Chapecoense, sitzt in der Umkleidekabine des Vereins und trauert um die toten Spieler. © REUTERS | PAULO WHITAKER
Angehörige beten in einer Messe für die Opfer.
Angehörige beten in einer Messe für die Opfer. © REUTERS | PILAR OLIVARES
Auch in Kolumbien, wo das Flugzeug abgestürzt ist, gedachten die Menschen der Absturzopfer. So wie am Nemesio-Camacho-Stadion in Bogotá.
Auch in Kolumbien, wo das Flugzeug abgestürzt ist, gedachten die Menschen der Absturzopfer. So wie am Nemesio-Camacho-Stadion in Bogotá. © dpa | Leonardo Munoz
Ein Junge entzündet dort eine Kerze.
Ein Junge entzündet dort eine Kerze. © dpa | Leonardo Munoz
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Unwetter Süddeutschland: Völlig verwüstete Orte und insgesamt elf Tote: Schwere Regenfälle und Unwetter führten Ende Mai und Anfang Juni vor allem in Baden-Württemberg und in Niederbayern zu verheerenden Überflutungen. Im Südwesten traf es die Gemeinde Braunsbach besonders hart: Zwei Bäche verwandelten sich plötzlich in einen reißenden Strom. Geröll- und Schlammlawinen zerstörten den Ort. In Niederbayern starben im Landkreis Rottal-Inn sieben Menschen. In Baden-Württemberg kamen vier Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt.

Katastrophenalarm: Land unter in Bayern

Simbach am Inn hat es besonders hart getroffen. Anwohner beseitigen am Donnerstag den Schlamm von den Straßen.
Simbach am Inn hat es besonders hart getroffen. Anwohner beseitigen am Donnerstag den Schlamm von den Straßen. © dpa | Sven Hoppe
Die Schäden sind enorm und liegen Schätzungen zufolge mindestens im zweistelligen Millionenbereich.
Die Schäden sind enorm und liegen Schätzungen zufolge mindestens im zweistelligen Millionenbereich. © dpa | Tobias Hase
Die bayerische Landesregierung hat finanzielle Hilfen versprochen.
Die bayerische Landesregierung hat finanzielle Hilfen versprochen. © dpa | Tobias Hase
Das Wasser steht in vielen Wohnungen, Keller sind überflutet.
Das Wasser steht in vielen Wohnungen, Keller sind überflutet. © dpa | Tobias Hase
Auch Triftern, rund 20 Kilometer von Simbach entfernt, ist von den Wassermassen verwüstet worden. Hildegard Hitzlinger steht in ihrer vom Hochwasser zerstörten Schneiderei.
Auch Triftern, rund 20 Kilometer von Simbach entfernt, ist von den Wassermassen verwüstet worden. Hildegard Hitzlinger steht in ihrer vom Hochwasser zerstörten Schneiderei. © dpa | Armin Weigel
Nur mit Gummistiefeln können die Menschen in Simbach ihre Häuser verlassen.
Nur mit Gummistiefeln können die Menschen in Simbach ihre Häuser verlassen. © dpa | Tobias Hase
Feuerwehrleute begutachten die Schäden. Straßen wurden weggespült.
Feuerwehrleute begutachten die Schäden. Straßen wurden weggespült. © dpa | Tobias Hase
Kleidung, Bücher und Schuhe: Der auf die Straße gespülte Hausrat versinkt im Schlamm
Kleidung, Bücher und Schuhe: Der auf die Straße gespülte Hausrat versinkt im Schlamm © dpa | Sven Hoppe
Überall ist Schlamm, der wohl erst nach und nach geräumt werden kann.
Überall ist Schlamm, der wohl erst nach und nach geräumt werden kann. © dpa | Wolfram Zummach
Zumindest den Schlamm in ihren Wohnhäusern versuchen die Betroffenen wegzuschippen.
Zumindest den Schlamm in ihren Wohnhäusern versuchen die Betroffenen wegzuschippen. © REUTERS | MICHAELA REHLE
Am Donnerstag ist der Niederrhein stark von Unwettern betroffen. Die Wolkenwalze einer Tiefdruckfront zieht über Xanten hinweg.
Am Donnerstag ist der Niederrhein stark von Unwettern betroffen. Die Wolkenwalze einer Tiefdruckfront zieht über Xanten hinweg. © dpa | Arnulf Stoffel
Auch in Düsseldorf kämpften die Menschen mit den Wassermassen. Ein Tunnel der Autobahn A 46 musste nach starken Regenfällen gesperrt werden.
Auch in Düsseldorf kämpften die Menschen mit den Wassermassen. Ein Tunnel der Autobahn A 46 musste nach starken Regenfällen gesperrt werden. © dpa | David Young
Wassermassen wälzten sich am Mittwoch durch den niederbayerischen Ort Simbach.
Wassermassen wälzten sich am Mittwoch durch den niederbayerischen Ort Simbach. © dpa | Walter Geiring
Autos wurden von der Gewalt der Wassermassen verschluckt.
Autos wurden von der Gewalt der Wassermassen verschluckt. © dpa | Manfred Fesl
Eine Person wird von einem Dach in Triftern gerettet. Bis in den frühen Morgen sind die Hubschrauber unterwegs.
Eine Person wird von einem Dach in Triftern gerettet. Bis in den frühen Morgen sind die Hubschrauber unterwegs. © dpa | Armin Weigel
Der Kirchturm inmitten des überfluteten Ortskerns von Triftern.
Der Kirchturm inmitten des überfluteten Ortskerns von Triftern. © dpa | Armin Weigel
Hinterlassenschaften einer verheerenden Flut mitten in Simbach am Inn.
Hinterlassenschaften einer verheerenden Flut mitten in Simbach am Inn. © dpa | Daniel Scharinger
Das Wasser war sehr schnell gestiegen und dann aber trotz anhaltenden Regens wieder gefallen.
Das Wasser war sehr schnell gestiegen und dann aber trotz anhaltenden Regens wieder gefallen. © dpa | Tobias Hase
Helfer aus der Umgebung wurden für den Einsatz zusammengezogen.
Helfer aus der Umgebung wurden für den Einsatz zusammengezogen. © dpa | Tobias Haase
Das Unwetter traf die Menschen völlig unvorbereitet. Auch Wetterexperten zeigten sich überrascht.
Das Unwetter traf die Menschen völlig unvorbereitet. Auch Wetterexperten zeigten sich überrascht. © dpa | Armin Weigel
Zum Teil meterhoch stand das Wasser am Mittwoch auf den Straßen. Meteorologen erwarteten weitere Regenfälle.
Zum Teil meterhoch stand das Wasser am Mittwoch auf den Straßen. Meteorologen erwarteten weitere Regenfälle. © dpa | Armin Weigel
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Hurrikan Haiti: Wohl am schlimmsten erwischte es in diesem Jahr Menschen, die ohnehin schon in Not leben. Hurrikan „Matthew“ traf den Inselstaat Haiti mit voller Wucht. Nach bisherigen Erkenntnissen starben rund 550 Menschen. Als „Matthew“ das Land mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Kilometern pro Stunde heimsuchte, wurden zahlreiche Häuser zerstört, Straßen und Felder überschwemmt. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) teilte Anfang November mit, dass 600.000 Kinder auf humanitäre Hilfe angewiesen seien. Sie litten an Hunger, Krankheiten, hätten kein Zuhause und gingen nicht zur Schule. (dpa)

Jahresrückblick: So aufregend war 2016!

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