Berlin. Viele Schüler greifen laut einer Studie in der Schule zum Handy. Nicht überall ist das erlaubt. Experten kritisieren generelle Verbote.

Die große Mehrheit der Kinder und Jugendlichen greift einer Studie zufolge in der Schule zum Mobiltelefon. Knapp drei Viertel der Eltern schulpflichtiger Kinder (72 Prozent) berichteten, dass ihr Nachwuchs in der Schulzeit ein Handy oder Smartphone nutze, wie der Branchenverband Bitkom am Montag in Berlin mitteilte.

Der Anteil ist in den weiterführenden Schulen am höchsten (Sekundarstufe I: 83 Prozent; Sekundarstufe II: 91 Prozent), in Grundschulen beträgt er 40 Prozent. Für die Erhebung befragte Bitkom Research 1.011 Eltern schulpflichtiger Kinder in Deutschland.

Klare Regeln für die Handynutzung in der Schule

Für die Nutzung der Geräte gebe es demnach aber an den meisten Schulen Regeln. 18 Prozent der Eltern gaben an, dass an der Schule ihres Kindes Handys generell verboten seien. 52 Prozent sagten, Mobiltelefone seien während des Unterrichts verboten. 27 Prozent der Eltern berichteten, es gebe keine Einschränkungen.

„Handys und Smartphones in der Schule grundsätzlich zu verbieten, ist der falsche Weg“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Es muss darum gehen, digitale Technologien sinnvoll in den Unterricht zu integrieren, auch um den Schülern Digitalkompetenz zu vermitteln.“

Hälfte der Eltern wünscht sich Aufhebung des Verbots

Die Eltern zeigten sich laut der Umfrage gespalten in der Bewertung eines Verbots. Etwa die Hälfte (51 Prozent) der Eltern der von einem Verbot betroffenen Schüler sagte, sie wünsche sich, dass Mobiltelefone erlaubt werden. (epd)