Berlin/Norcia. Von Todesopfern blieb Italien diesmal verschont. Experten fürchten nach dem Erdbeben aber den Verlust unwiederbringlicher Schätze.

Das schwere Erdbeben in Mittelitalien hat nicht nur Zehntausende Menschen obdachlos gemacht, sondern auch zahlreiche Kulturschätze zerstört. Allein in der Stadt Norcia in Umbrien wurden mehrere historische Kirchen verwüstet, darunter die Basilika di San Benedetto, die Kathedrale Santa Maria Argentae und die Kirche San Francesco.

Vorher-nachher-Fotos auf Twitter zeigen, dass von der Basilika nur noch die Fassade stehenblieb.

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Geburtshaus des Heiligen Benedikt

Die Stadt habe mit dem Erdbeben einen Teil ihrer Geschichte verloren, sagte der Kunsthistoriker Romano Cordella der Nachrichtenagentur Ansa. Tausende Hinweise auf Schäden seien eingegangen, sagte die Generalsekretärin des Kulturministeriums, Antonia Pasqua Recchia. „Heute weinen wir wenigstens um unser Kulturerbe, und nicht um Tote.“

Vor allem die nach dem Heiligen Benedikt benannte Basilika im Zentrum von Norcia galt nicht zuletzt aus kirchen-historischer Sicht als einmalig. Das Gotteshaus entstand in den Jahren 1290 bis 1338 – und zwar der Überlieferung nach auf den Grundmauern des Geburtshauses von Benedikt von Nursia und seiner Zwillingsschwester Scholastika, ebenfalls eine Heilige. Ein Foto bei Twitter zeigt einen Blick in das Innere der Kirche vor dem Beben:

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Mittelalterliche Fresken unter den Trümmern

Benedikt, geboren um das Jahr 480 in Norcia, verfasste die bis heutige gültige „Regula Benedicti“, die grundlegende Regel aller Klöster des Benediktinerordens. Berühmt wurde der Wahlspruch „Ora et labora“ – Bete und arbeite. Benedikt ist heute der Patron Europas.

Bereits vor über 300 Jahren, im Jahr 1703, hatte ein Erdbeben den Glockenturm aus dem 14. Jahrhundert beschädigt. Bei dem Beben in den Morgenstunden des 30. Oktober stürzte er komplett ein. Unter den Trümmern befinden sich nun zahlreiche Kunstwerke, darunter mittelalterliche Fresken und Gemälde. Ob sie noch zu retten sind oder aber unwiederbringlich verloren, werden erst die Aufräumarbeiten zeigen. (mit dpa)

Mittelitalien: Einwohner werden in Küstengebiete gebracht

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