Berlin. Diese repräsentative Umfrage stinkt: Zähneputzen und Unterwäschewechseln steht für viele Deutsche nicht täglich auf dem Programm.

Morgenmuffel war gestern – heute heißt es offenbar: Morgenmüffel. Zumindest legt das eine aktuelle Repräsentativumfrage nahe. Demnach nimmt es ein größerer Teil der Deutschen mit der morgendlichen Hygiene nicht ganz so genau. Jeder Vierte spart sich werktags etwa das lästige Zähneputzen. Und wo man schon mal dabei ist: Was gestern gut war, kann heute noch nicht schlecht sein – also lieber keine frische Unterbuxe. So handhabt es jeder Dritte.

Zu diesen Ergebnissen kommt das Hamburger Institut Mymarktforschung nach einer Online-Befragung von 1058 Deutschen zwischen 18 und 70 Jahren – und liefert so endlich die Antwort auf die Frage, warum man manche Menschen einfach nicht gut riechen kann. Weitere Erklärungen: Nur die Hälfte der Befragten gab an, morgens frische Socken anzuziehen. Ebenfalls die Hälfte duscht oder badet nach dem Aufstehen nicht. Hoffen wir mal, dass sie es zumindest abends tut.

Mehr Morgenduscher in Großstädten

Immerhin: In den Großstädten ab 100.000 Einwohnern und in den Millionenstädten, wo die Gefahr groß ist, in Bussen und Bahnen unfreiwillig Körperkontakt mit den Mitfahrenden aufzunehmen, findet sich noch der größte Anteil morgendlicher Duscher. 63 Prozent der Einwohner von Millionenstädten machen sich in der Frühe auf diese Weise frisch, 58 Prozent der Bürger in Großstädten. Am geringsten ist die Quote in Gemeinden mit weniger als 5000 Einwohnern. Für 46 Prozent von ihnen gehört eine Dusche zur Morgenroutine.

Noch düsterer sieht es an freien Tagen mit Zähneputzen, Wäschewechseln und Co. aus. Frische Unterwäsche wird dann nur noch für jeden zweiten Deutschen zum Thema, neue Socken ziehen sich nur noch 40 Prozent über und vom Zähneputzen lässt sich mehr als jeder Dritte nicht irritieren. Praktischer Nebeneffekt: So gewinnt man wertvolle Zeit fürs Frühstück. 66 Prozent gönnen sich diesen Luxus an arbeitsfreien Tagen, 56 Prozent auch an Werktagen.

Ähnliche Ergebnisse aus anderen Umfragen

Schon früher haben Studien ein fragwürdiges Verhältnis der Deutschen zur Hygiene festgestellt. 2009 ergab eine Telefon-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse, dass sich morgens fast jeder Siebte nicht die Zähne putzte. Abends soll es sogar jeder Fünfte bleiben gelassen haben. Als Gründe führten die Befragten an, dass sie zu müde gewesen seien, es schlicht vergessen oder keine Zeit gehabt hätten.

Dass diese Erklärungen auch Jahre später noch herhalten könnten, legt eine repräsentative Umfrage des Gesundheitsportals „apotheken-umschau.de“ aus diesem Juni nahe: Fast drei Viertel der Befragten gaben an, dass man es mit der Hygiene auch übertreiben kann. Wenigstens diese Gefahr scheint derzeit gebannt.