Toronto. Die Dating-Seite Ashley Madison hat den Einsatz von Chatbots zugegeben. Sie hatten Kunden animiert, kostenpflichtige Dienste zu nutzen.

Die Dating-Website Ashley Madison hat fast ein Jahr nach den ersten Vorwürfen zugegeben, dass sich bei ihr Software-Bots für Frauen ausgaben, um männlichen Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen. In den USA sei diese Vorgehensweise im Jahr 2014 eingestellt worden und international 2015, teilte der kanadische Betreiber Avid Life Media am Dienstag ohne nähere Zeitangaben mit.

Ashley-Madison-Chef Rob Segal (rechts) mit dem Firmenpräsidenten James Millership.
Ashley-Madison-Chef Rob Segal (rechts) mit dem Firmenpräsidenten James Millership. © REUTERS | CHRIS HELGREN

Das Unternehmen gab auch die Berufung von Rob Segal zum Firmenchef bekannt. Der Vorgänger Noel Biderman war bereits im August 2015 nach einem Hacker-Angriff, der Daten von Kunden offenlegte, und den Schummel-Vorwürfen zurückgetreten. Das Datenleck war für viele ganz besonders verheerend, da Ashley Madison sich als Portal für Seitensprünge vermarktete. Segal entschuldigte sich in einem Interview mit dem „Wall Street Journal“ ausdrücklich dafür.

Die Bot-Software gab sich bei männlichen Nutzern als an ihnen interessierte Frauen aus. Da sie für das Verschicken von Nachrichten Geld bezahlten, konnte Ashley Madison damit Geld verdienen. Jetzt versicherte das Unternehmen, Bots würden nicht mehr eingesetzt und das werde auch in Zukunft so bleiben. (dpa)