Orlando. Die USA trauern um die Opfer des Anschlags von Orlando. Im ganzen Land brennen Kerzen. In einer Zeremonie wird den Getöteten gedacht.

Auf einmal herrscht für einen kurzen Moment Stille. Sie wird jäh unterbrochen von einem Glockenschlag. Und dann noch einem. Am Ende sind es 49 an der Zahl – ein Glockenschlag für jedes unschuldige Opfer, das bei der Terrorattacke am Wochenende in Orlando vorzeitig aus dem Leben gerissen wurde.

Mehrere tausend Menschen haben sich am Montagabend im Zentrum der Stadt versammelt, um an sie zu erinnern. Die Dämmerung bricht langsam herein, der Geruch von unzähligen brennenden Kerzen liegt in der Luft. Menschen umarmen sich. Die Stimmung geht unter die Haut.

Die Trauernden in Orlando sind nicht allein. Im ganzen Land versammeln sich die Menschen am Montag, um der Opfer zu gedenken. Auf der ganzen Welt brennen Kerzen für die Toten, auch in Berlin.

Das Gedenken an die Opfer

Es ist ein Gedenken an die, die in der Nacht zum Sonntag in dem Club für Schwule und Lesben fröhlich feierten, als der 29-jährige Omar Mateen das Feuer auf sie eröffnete – und den folgenschwersten Terrorakt in den USA seit den Anschlägen vom 11. September 2001 verübte. „Sie waren Freunde und Nachbarn“, sagt ein Redner auf der Bühne in Orlando. „Sie waren Partner und Partnerinnen. Aber vor allem waren sie Menschen.“

Amerika trauert um die Opfer von Orlando

Mindestens 50 Tote und 53 Verletzte – das Massaker in einer Disco in Orlando war das bislang schlimmste eines einzelnen Schützen in den USA. Die Menschen waren schockiert – und trauerten gemeinsam. Auch in Orlando selbst fande eine Trauerfeier statt.
Mindestens 50 Tote und 53 Verletzte – das Massaker in einer Disco in Orlando war das bislang schlimmste eines einzelnen Schützen in den USA. Die Menschen waren schockiert – und trauerten gemeinsam. Auch in Orlando selbst fande eine Trauerfeier statt. © REUTERS | JIM YOUNG
Ein Mann schrie seinen Schmerz hinaus. Er weinte vor den Kerzen für die Opfer des Clubs „Pulse“ in Orlando.
Ein Mann schrie seinen Schmerz hinaus. Er weinte vor den Kerzen für die Opfer des Clubs „Pulse“ in Orlando. © REUTERS | CARLO ALLEGRI
Zahlreiche Trauernde kamen zusammen und nehmen Anteil am schrecklichen Tod ihrer Mitmenschen.
Zahlreiche Trauernde kamen zusammen und nehmen Anteil am schrecklichen Tod ihrer Mitmenschen. © REUTERS | JIM YOUNG
Zwei Männer umarmten sich während der Trauerfeier in Orlando.
Zwei Männer umarmten sich während der Trauerfeier in Orlando. © REUTERS | ADREES LATIF
Als ein mögliches Motiv des Täters wird Hass auf Homosexuelle vermutet. Bei vielen Trauerfeiern war die Regenbogenfahne als Symbol der Lesben- und Schwulenbewegung daher allgegenwärtig, wie hier in Los Angeles.
Als ein mögliches Motiv des Täters wird Hass auf Homosexuelle vermutet. Bei vielen Trauerfeiern war die Regenbogenfahne als Symbol der Lesben- und Schwulenbewegung daher allgegenwärtig, wie hier in Los Angeles. © REUTERS | LUCY NICHOLSON
Viele Menschen hielten auch brennende Kerzen hoch.
Viele Menschen hielten auch brennende Kerzen hoch. © REUTERS | LUCY NICHOLSON
In zahlreichen Städten der USA wurden Gedenkzeremonien abgehalten, auch in New York. Der Gouverneur des Bundesstaates, Andrew Cuomo (l.) legte gemeinsam mit seiner Partnerin Sandra Lee (r.) Blumen nieder.
In zahlreichen Städten der USA wurden Gedenkzeremonien abgehalten, auch in New York. Der Gouverneur des Bundesstaates, Andrew Cuomo (l.) legte gemeinsam mit seiner Partnerin Sandra Lee (r.) Blumen nieder. © dpa | Justin Lane
Eine Erinnerungsstätte für die Orlando-Opfer fand sich in New York beim Stonewall Inn, einer bekannten Bar von Homosexuellen.
Eine Erinnerungsstätte für die Orlando-Opfer fand sich in New York beim Stonewall Inn, einer bekannten Bar von Homosexuellen. © dpa | Justin Lane
Mit einer Regenbogenfahne nahm auch dieses kleine Mädchen an den Trauerfeierlichkeiten in New York teil.
Mit einer Regenbogenfahne nahm auch dieses kleine Mädchen an den Trauerfeierlichkeiten in New York teil. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
Diese Männer küssten sich mit der umgelegten Regenbohnenfahne. Es ist das Symbol der Lesben- und Schwulenbewegung weltweit.
Diese Männer küssten sich mit der umgelegten Regenbohnenfahne. Es ist das Symbol der Lesben- und Schwulenbewegung weltweit. © dpa | John G. Mabanglo
Auch die Spitze des One World Trade Center in New York und ...
Auch die Spitze des One World Trade Center in New York und ... © dpa | Andrew Gombert
... Sydneys Hafenbrücke (Sydney Harbour Bridge) in Australien leuchtete in allen Farben des Regenbogens.
... Sydneys Hafenbrücke (Sydney Harbour Bridge) in Australien leuchtete in allen Farben des Regenbogens. © dpa | Sam Mooy
In Washington in den USA versammelten sich viele Menschen vor dem Weißen Haus ...
In Washington in den USA versammelten sich viele Menschen vor dem Weißen Haus ... © dpa | Jim Lo Scalzo
... und demonstrierten gegen Gewalt, für mehr Toleranz. Präsident Barack Obama nannte das Massaker einen „Akt des Terrors und des Hasses“ und ordnete Trauerbeflaggung für alle Bundesgebäude der USA an.
... und demonstrierten gegen Gewalt, für mehr Toleranz. Präsident Barack Obama nannte das Massaker einen „Akt des Terrors und des Hasses“ und ordnete Trauerbeflaggung für alle Bundesgebäude der USA an. © dpa | Jim Lo Scalzo
Auch ganz in der Nähe des Nachtclubs „Pulse“ versuchten die Menschen, mit den schrecklichen Ereignissen umzugehen – und trauerten öffentlich.
Auch ganz in der Nähe des Nachtclubs „Pulse“ versuchten die Menschen, mit den schrecklichen Ereignissen umzugehen – und trauerten öffentlich. © REUTERS | CARLO ALLEGRI
Sie legten Blumen nieder und suchten Trost im Kollektiv: „Heute weinen unsere Herzen gemeinsam.“
Sie legten Blumen nieder und suchten Trost im Kollektiv: „Heute weinen unsere Herzen gemeinsam.“ © REUTERS | CARLO ALLEGRI
Hunderte Bürger von Orlando standen lange an, um Blut für die vielen Verletzten zu spenden.
Hunderte Bürger von Orlando standen lange an, um Blut für die vielen Verletzten zu spenden. © REUTERS | STEVE NESIUS
Das ist nach Angaben der Behörden der Täter: Omar Mateen, 29 Jahre alt, Wachmann, erfahren im Umgang mit Waffen. Zweimal ermittelte das FBI gegen ihn – und stellte die Verfahren wieder ein.
Das ist nach Angaben der Behörden der Täter: Omar Mateen, 29 Jahre alt, Wachmann, erfahren im Umgang mit Waffen. Zweimal ermittelte das FBI gegen ihn – und stellte die Verfahren wieder ein. © REUTERS | HANDOUT
Der Nachtclub „Pulse“ war eine beliebte Bar der Schwulen- und Lesbenszene.
Der Nachtclub „Pulse“ war eine beliebte Bar der Schwulen- und Lesbenszene. © REUTERS | CARLO ALLEGRI
Nach und nach wurden die Toten aus dem Nachtclub geborgen. Währenddessen klingelten immer wieder die Handys in den Jacken der Opfer, berichteten Polizisten.
Nach und nach wurden die Toten aus dem Nachtclub geborgen. Währenddessen klingelten immer wieder die Handys in den Jacken der Opfer, berichteten Polizisten. © REUTERS | JIM YOUNG
Gegen zwei Uhr nachts drang der Täter in den Nachtclub ein und eröffnete direkt am Eingang das Feuer. Viele Gäste tanzten gerade. Ein Polizist, gerade außer Dienst und im Nebenberuf Sicherheitsmann im „Pulse“, verfolgte den Schützen und schoss auf ihn – ohne Erfolg.
Gegen zwei Uhr nachts drang der Täter in den Nachtclub ein und eröffnete direkt am Eingang das Feuer. Viele Gäste tanzten gerade. Ein Polizist, gerade außer Dienst und im Nebenberuf Sicherheitsmann im „Pulse“, verfolgte den Schützen und schoss auf ihn – ohne Erfolg. © REUTERS | JIM YOUNG
Der Täter verschanzte sich, nahm Gäste als Geiseln. Gegen fünf Uhr stürmten Polizisten das Gebäude, retteten 30 Gäste und erschossen den mutmaßlichen Täter. Ein Polizist wurde verletzt – sein Kevlar-Helm rettete ihm das Leben.
Der Täter verschanzte sich, nahm Gäste als Geiseln. Gegen fünf Uhr stürmten Polizisten das Gebäude, retteten 30 Gäste und erschossen den mutmaßlichen Täter. Ein Polizist wurde verletzt – sein Kevlar-Helm rettete ihm das Leben. © dpa | Orlando Police/Handout
Mateen arbeitete als Wachmann bei einer Sicherheitsfirma und benutzte Waffen, die er legal gekauft hatte. Vor seiner Tat rief er die Polizei an und bekannte sich zur Terrormiliz IS.
Mateen arbeitete als Wachmann bei einer Sicherheitsfirma und benutzte Waffen, die er legal gekauft hatte. Vor seiner Tat rief er die Polizei an und bekannte sich zur Terrormiliz IS. © REUTERS | HANDOUT
Augenzeugen berichteten von „chaotischen Zuständen“ vor dem Club. Verletzte wurden auf die Straße getragen. Es waren nicht genügend Rettungswagen vor Ort. Die Einsatzkräfte mussten improvisieren.
Augenzeugen berichteten von „chaotischen Zuständen“ vor dem Club. Verletzte wurden auf die Straße getragen. Es waren nicht genügend Rettungswagen vor Ort. Die Einsatzkräfte mussten improvisieren. © dpa | Univision Florida Central / Han
Auch viele Journalisten sind nach Orlando gekommen, um über die Ereignisse zu berichten. Immer mehr rückt neben der Trauer auch die politische Instrumentalisierung der grausamen Tat in den Fokus. Das Massaker von Orlando wird Einfluss auf den US-Präsidentschaftswahlkampf haben.
Auch viele Journalisten sind nach Orlando gekommen, um über die Ereignisse zu berichten. Immer mehr rückt neben der Trauer auch die politische Instrumentalisierung der grausamen Tat in den Fokus. Das Massaker von Orlando wird Einfluss auf den US-Präsidentschaftswahlkampf haben. © REUTERS | CARLO ALLEGRI
1/25

Xavier Emmanuel Serrano Rosado war einer von ihnen. Er erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen – und hinterlässt einen kleinen Sohn. Ein Foto zeigt sein Lächeln: Frankie Arroyo trägt das Bild seines Freundes vor der Brust. „Er war so voller Energie“, sagt der 27-Jährige. „Ich habe ihn im Pulse kennengelernt. Da habe ich ihn auch zum letzten Mal gesehen.“ Nicht am Wochenende sei das gewesen, sondern an einem anderen Tag. „Ich habe zu ihm gesagt: „Schön, Dich zu sehen!““ Der junge Mann kämpft mit den Tränen.

Die LGBT-Gemeinde fühlt sich isoliert

Überall sind die Farben des Regenbogens zu sehen. Menschen tragen bunte Schilder mit Botschaften wie „Liebe siegt“ und „Orlando ist stärker“. Die von so manchen Mitmenschen offen angefeindete Minderheit der Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender der Stadt hat noch einen Grund zur Trauer: Ihnen wurde mit dem Attentat auch ein Rückzugsort genommen, ein Raum, in dem sie sich sicher fühlten.

Orlando: So trauern die Promis

Sänger und Produzent Pharrell Williams (43): „Ich werde nie verstehen, warum Menschen hassen. Keine Worte können jemals ausdrücken, wie traurig ich mich nach der Tragödie in Orlando fühle.“
Sänger und Produzent Pharrell Williams (43): „Ich werde nie verstehen, warum Menschen hassen. Keine Worte können jemals ausdrücken, wie traurig ich mich nach der Tragödie in Orlando fühle.“ © REUTERS | © Stefano Rellandini / Reuters
US-Musikerin Lady Gaga (30): „Es ist eine traumatische und emotionale Zeit für viele Menschen. Ich träume von einer Welt, die sich darüber Gedanken macht, wie wir diese Gewalt ändern können.“
US-Musikerin Lady Gaga (30): „Es ist eine traumatische und emotionale Zeit für viele Menschen. Ich träume von einer Welt, die sich darüber Gedanken macht, wie wir diese Gewalt ändern können.“ © Getty Images | Takashi Aoyama
Popstar Justin Timberlake (35): „Ich versuche Musik zu machen, zu der Menschen hoffentlich Freude haben, tanzen, sich frei fühlen und lieben. Weil es nichts Reineres und Schöneres als diesen Akt gibt. Aber der Fakt, dass dies in der schlimmsten Massenerschießung der US-Geschichte resultierte, macht mich untröstlich... Ich hoffe, wir wachen irgendwann auf und realisieren, dass wir alle gleich sind. Nur Menschen. Eine Gattung. Die nur geliebt werden will.“
Popstar Justin Timberlake (35): „Ich versuche Musik zu machen, zu der Menschen hoffentlich Freude haben, tanzen, sich frei fühlen und lieben. Weil es nichts Reineres und Schöneres als diesen Akt gibt. Aber der Fakt, dass dies in der schlimmsten Massenerschießung der US-Geschichte resultierte, macht mich untröstlich... Ich hoffe, wir wachen irgendwann auf und realisieren, dass wir alle gleich sind. Nur Menschen. Eine Gattung. Die nur geliebt werden will.“ © REUTERS | © Lucas Jackson / Reuters
US-Sängerin Cher (70): „Es gibt dafür keine Worte. Wenn du verletzt, verwundet, ermordet wirst, weinen wir alle. Wir trauern alle. Wir sind alle weniger wert ohne euch.“
US-Sängerin Cher (70): „Es gibt dafür keine Worte. Wenn du verletzt, verwundet, ermordet wirst, weinen wir alle. Wir trauern alle. Wir sind alle weniger wert ohne euch.“ © dpa | Jens Kalaene
„Fast & Furious“-Star und Wrestler Dwayne Johnson (44): „Es ist lange überfällig, aber die Zeit ist reif, um zu handeln. Ich glaube an das Recht, Waffen zu tragen und seine Familien zu beschützen. Aber ich glaube auch an strengere Waffenkontrollen ... Als Folge dieser Terrorattacke werden wir vereint, beharrlicher und gestärkt zurückkommen. Zusammen. Sie können nicht etwas kaputtmachen, was sie nicht aufgebaut haben.“
„Fast & Furious“-Star und Wrestler Dwayne Johnson (44): „Es ist lange überfällig, aber die Zeit ist reif, um zu handeln. Ich glaube an das Recht, Waffen zu tragen und seine Familien zu beschützen. Aber ich glaube auch an strengere Waffenkontrollen ... Als Folge dieser Terrorattacke werden wir vereint, beharrlicher und gestärkt zurückkommen. Zusammen. Sie können nicht etwas kaputtmachen, was sie nicht aufgebaut haben.“ © REUTERS | REUTERS/Mario Anzuoni
Latino-Sänger Ricky Martin (44): „Ich bin schwul, und ich habe keine Angst. Liebe besiegt alles.“
Latino-Sänger Ricky Martin (44): „Ich bin schwul, und ich habe keine Angst. Liebe besiegt alles.“ © REUTERS | © Lucas Jackson / Reuters
US-Schauspielerin Lena Dunham (30): „Wir leiden mit der schwul-lesbischen Gemeinschaft in Orlando. Unsicher, sogar an einem Ort, den sie sich selbst geschaffen haben. Wir leiden mit einem Land, wo die Nachrichten Tag für Tag so aussehen. Die besorgten Bürger der USA verlangen einen Wechsel.“
US-Schauspielerin Lena Dunham (30): „Wir leiden mit der schwul-lesbischen Gemeinschaft in Orlando. Unsicher, sogar an einem Ort, den sie sich selbst geschaffen haben. Wir leiden mit einem Land, wo die Nachrichten Tag für Tag so aussehen. Die besorgten Bürger der USA verlangen einen Wechsel.“ © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Whistleblower Edward Snowden (32): „Wenn er gemordet hat, weil er zwei küssende Männer gesehen hat, sage ich: Findet jemanden zum Küssen. #WähltLiebe.“
Whistleblower Edward Snowden (32): „Wenn er gemordet hat, weil er zwei küssende Männer gesehen hat, sage ich: Findet jemanden zum Küssen. #WähltLiebe.“ © imago/Manngold | imago stock&people
1/8

Dass viele Nachbarn, Kollegen und Fremde mit ihnen zusammen den Schrecken verarbeiten, ist nicht selbstverständlich. Florida liegt im sogenannten Bibel-Gürtel der USA, jenem Gebiet, in dem der evangelikale Protestantismus tief verwurzelt ist. Städte wie Miami und Orlando sind zwar liberaler als die ländlichen Regionen, aber die LGBT-Gemeinde fühlt sich isoliert, zumindest nicht vollständig akzeptiert.

Oben auf der Bühne werden die Namen der Toten vorgelesen, einer nach dem anderen. Der Name des Täters, der sich auf die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) berief, bleibt unausgesprochen. Er fällt an diesem Abend kein einziges Mal.

Ein Zeichen des Friedens

Ein Chor singt „True Colours“. Muhammad Musri, ein örtlicher Imam, ruft die muslimischen Gemeinden im ganzen Land dazu auf, sich von der Gewalttat zu distanzieren. Sein Appell: „Wir müssen dieses Krebsgeschwür Terrorismus bekämpfen.“

Unten im Publikum steht Teslee Makan. Die 17-Jährige hat sich Blumen um ihr Kopftuch gewickelt. „Wir sind hier, um ein Zeichen für Frieden zu setzen“, sagt sie. „Die LGBT-Community zählt genau wie die muslimische Gemeinschaft zu den Minderheiten in den USA. Deshalb ist es wichtig, dass wir zusammenstehen, um auch deutlich zu machen, dass die Taten eines Einzelnen nicht für eine ganze Gruppe stehen.“

Als die Glockenschläge verstummt sind, stimmt der Chor ein neues Lied an. Die Klänge von „Let It Be“, dem Beatles-Song, hallen durch die Nacht. (dpa)