Löcknitz. Der Ku-Klux-Klan war wohl Vorbild: In weißen Kutten marschierten acht Personen vor einem Flüchtlingsheim in Mecklenburg-Vorpommern.

Der Staatsschutz in Mecklenburg-Vorpommern ermittelt gegen acht Unbekannte, die in Ku-Klux-Klan-Kostümen über das Gelände eines Flüchtlingsheims bei Löcknitz gelaufen sind. Der Vorfall habe sich bereits in der Nacht zu Freitag ereignet, sei aber erst später von einer Flüchtlingsbetreuerin angezeigt worden, sagte eine Polizeisprecherin am Montag in Neubrandenburg.

Die Gruppe soll in weißen mantelartigen Umhängen mit Kapuzen gegen Mitternacht etwa zehn Minuten schweigend an der Unterkunft entlangmarschiert sein. Als Asylbewerber aus dem Haus auf dem abgelegenen Grundstück kamen, seien die Leute verschwunden. Die Kutten erinnern an den Ku-Klux-Klan – eine rassistische Terrorvereinigung, die in den USA gewaltsam gegen die Abschaffung der Sklaverei und später die schwarze Bürgerrechtsbewegung kämpfte.

Ähnliche Aktionen soll es vor mehreren Jahren bei Rechtsextremen im benachbarten Brandenburg gegeben haben. Die rechtsextreme Szene im Süden Vorpommerns hat nach Einschätzung des Verfassungsschutzes enge Kontakte zur Brandenburger Szene. In der Region Löcknitz, wo viele polnische Bürger leben, war es in der Vergangenheit mehrfach zu fremden- und speziell polenfeindlichen Vorfällen gekommen. (dpa)