Berlin. Ein Chirurgenverband ist sich nicht sicher, ob deutsche Kliniken auf Terroranschläge vorbereitet wären. Das soll sich jetzt ändern.

Chirurgen warnen davor, dass deutsche Krankenhäuser nicht ausreichend auf mögliche Großlagen nach Terroranschlägen vorbereitet sind. „An Verletzungsmuster, wie sie bei Explosionen auftreten, sind wir nicht gewöhnt“, sagt Heinz-Johannes Buhr, Sekretär der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV).

Bei einem Kongress der DGAV fordern Mediziner deshalb, dass Kliniken sich mit Notfallplänen und Übungen auf Extremfälle vorbereiten sollten. Wenn im Ernstfall Hunderte Verletzte in kurzer Zeit zu versorgen seien, müssten die Abläufe reibungslos funktionieren.

Regelmäßige Übungen mit dem gesamten Personal seien dafür unerlässlich. Die DGAV will Ärzte in Seminaren schulen. Dabei soll es etwa darum gehen, komplizierte Verletzungen nach einer Explosion zu erkennen und entsprechend zu handeln. Innere Verletzungen an Organen durch die Druckwelle einer Explosion seien unter Umständen erst einmal nicht zu erkennen, sagte Buhr. Nach den Terroranschlägen in Paris im November hätten die Ärzte mustergültig gearbeitet, lobte Heinz-Johannes Buhr. (dpa)