Skien. Der verurteilte Massenmörder Breivik verlangt bessere Haftbedingungen – und zeigt dem Gericht den Hitlergruß. Nicht zum ersten Mal.

Im August 2012 wurde Anders Behring Breivik zu 21 Jahren Haft verurteilt, weil er 77 Menschen getötet hatte. Seither sitzt der bekennende Rechtsextremist in Isolationshaft, wogegen er nun vor dem Osloer Landgericht klagt. Bei der Eröffnung des Verfahrens am Dienstag zeigte Breivik dem Gerichtssaal den Hitlergruß – wie schon bei seinem Strafverfahren vor vier Jahren.

Der 37-Jährige ist der Auffassung, seine Isolation verstoße gegen die Europäische Menschenrechtskonventionen. Breivik hat seit seiner Inhaftierung keinen Kontakt zu Mitgefangenen und so gut wie keine privaten Besucher. Das Verfahren findet aus Sicherheitsgründen im Gefängnis in Skien statt.

Am Nachmittag des 22. Juli 2011 zündete Breivik zunächst eine Autobombe in dem Bürogebäude des Ministerpräsidenten im Zentrum der norwegischen Hauptstadt Oslo. Bei der Explosion wurden acht Menschen getötet und zehn verletzt. Kurze Zeit später setzte Breivik auf die norwegische Insel Utøya über. Dort fand gerade ein Ferienlager der sozialdemokratischen Partei statt.

Gericht erklärte Breivik für zurechnungsfähig

Innerhalb von 90 Minuten erschoss Breivik, der sich als Polizist verkleidet hatte, insgesamt 69 Jugendliche und Betreuer mit einem halbautomatischen Gewehr. Noch am gleichen Abend wurde er auf der Insel festgenommen. Er gestand die Tat und äußerte islamfeindliche Motive. Vor dem Anschlag hatte Breivik noch ein 1500 Seiten umfassendes Hass-Pamphlet im Internet veröffentlicht.

Die Anschläge von Oslo und Utøya hinterließen eine zutiefst verunsicherte norwegische Gesellschaft. Nach mehreren widersprüchlichen rechtsmedizinischen Gutachten befand das Osloer Bezirksgericht Breivik schließlich für zurechnungsfähig. Er wurde am 24. August 2012 wegen Mordes an 77 Menschen zu 21 Jahren Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt. (dpa)