Helsinki. Die Atomaufsichtsbehörde Stuk hat eine erhöhte Cäsium-Konzentration über Finnlands Hauptstadt festgestellt. Die Ursache ist unklar.

Über der finnischen Hauptstadt Helsinki ist am 3. und 4. März eine ungewöhnlich hohe Belastung mit dem gefährlichen, radioaktiven Isotop Cäsium-137 gemessen worden. Das berichtete am Dienstag das Internetportal des Nachrichtensenders n-tv. Der Sender beruft sich auf eine Mitteilung der Atomaufsichtsbehörde Stuk. Demnach sei die Konzentration des Cäsiums in der Luft um ein 4000-Faches erhöht, damit jedoch immer noch so gering, dass sie keine Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen habe.

Erhöhte Konzentrationen würden regelmäßig jedes Jahr gemessen werden, heißt es in der Mitteilung weiter. Normalerweise hingen sie den Wissenschaftlern von Stuk zufolge mit der Atomkatastrophe im ukrainischen Tschernobyl im Jahr 1986 zusammen.

Zusammenhang mit Tschernobyl schließen Forscher aus

Bei der betroffenen Messung Anfang März schließen die Forscher einen Zusammenhang mit dem Super-GAU in der Ukraine jedoch aus. Auch wenn die Radioaktivität keine Gefahr darstelle, sei sie „außergewöhnlich hoch“ – zu hoch, um mit dem Reaktorunfall vor 30 Jahren in Verbindung gebracht zu werden. Zudem sei ausschließlich das Isotop Cäsium-137 betroffen; ebenfalls ein Hinweis auf eine andere Ursache als die Katastrophe von Tschernobyl.

Bislang rätseln die Wissenschaftler weiter an der Ursache. Bei weiteren Messungen in anderen Städten in Finnland seien indes keine auffälligen Werte gemessen worden, informierte Stuk am Dienstagabend in einer weiteren Mitteilung. Auch die Werte in Helsinki hätten sich mittlerweile wieder normalisiert. (jkali)