Oranienburg. Gegen einen Brandenburger NPD-Mann wird im Schnellverfahren ermittelt. Er hatte sein rechtsextremes Tattoo im Spaßbad präsentiert.

Der Brandenburger NPD-Funktionär, der sein KZ-Tattoo im Spaßbad Oranienburg präsentierte, muss noch in diesem Jahr vor Gericht. Die zuständige Staatsanwaltschaft habe die Ermittlungen gegen den Mann bereits abgeschlossen und strebe ein beschleunigtes Prozess-Verfahren an, berichten die „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ (PNN). Demnach könnte noch am 22. Dezember ein Urteil fallen.

Ende November ist der Rechtsextreme samt Tattoo fotografiert worden. Geschossen hat das Bild ein Berliner Journalist, der das Foto bei Facebook postete, indes aber namentlich nicht mehr genannt werden möchte. Zu sehen ist ein Mann in Badehose, dessen Rücken die Silhouette des Konzentrationslagers Auschwitz zeigt, dazu der Spruch „Jedem das seine“ – dieser steht auf dem Haupttor des Konzentrationslagers Buchenwald. Kurz nachdem das Foto bundesweit wie international Schlagzeilen machte, recherchierten die PNN, zu wem das Tattoo gehört: Marcel Zech, der für die rechtsextreme NPD im Kreisstag Barnim sitzt.

Beweislage eindeutig

Zunächst hatte die Staatsanwaltschaft wegen Volksverhetzung gegen Unbekannt ermittelt, in Folge der Recherchen der PNN geriet der 1988 geborene Zech ins Visier.

Wie die Zeitung berichtet, seien beschleunigte Verfahren nur dann möglich, wenn die Tat erst vor kurzer Zeit begangen wurde. So sei in diesem Fall der Sachverhalt einfach und die Beweislage eindeutig, was auch die Aufnahme der Beweise vor Gericht dann vereinfache. (she)