München. Eine Schildkröte hat eine 3000 Kilometer lange Reise gemacht: Ein Flüchtling brachte sie mit nach Deutschland – in der Jackentasche.

Als anscheinend unverzichtbarer Wegbegleiter hat sich eine Schildkröte erwiesen, die in der Jackentasche einer Syrerin in einer Münchner Flüchtlingsunterkunft entdeckt wurde. Die grenzenlose Tierliebe der Besitzerin führte das Tier über 3000 Kilometer bis nach Deutschland.

Wie die Münchner Auffangstation für Reptilien am Samstag mitteilte, beschlagnahmten die Behörden die Maurische Landschildkröte unter anderem wegen „der nicht-artgemäßen Haltung in der Jackentasche“. Stationsleiter Markus Bauer zeigte sich beeindruckt: „Offensichtlich ist der Frau ihre Schildkröte so wichtig gewesen, dass sie sie auf die beschwerliche Flucht mitnehmen und sie nicht ihrem Schicksal in Syrien überlassen wollte.“

Der Fachtierarzt Thomas Türbl erklärte nach einer Untersuchung: „Trotz seiner geringen Größe handelt es sich um ein sehr altes Männchen, das vermutlich 50 Jahre oder älter ist.“ Das Tier sei in einem sehr guten Zustand. (dpa)