Libourne. Es ist das schwerste Busunglück in Europa seit mehr als zehn Jahren. Am Morgen kamen in Südfrankreich 43 Menschen ums Leben.

Mindestens 43 Menschen sind in Frankreich bei dem frontalen Zusammenprall eines Lastwagens und eines vollbesetzten Reisebusses ums Leben gekommen. Es ist der schwerste Busunfall in Europa seit mehr als zehn Jahren. Das Unglück, bei dem beide Fahrzeuge offenbar sofort in Brand gerieten, ereignete sich am Freitagmorgen auf einer Landstraße unweit des Ortes Puisseguin bei Libourne.

Acht Passagiere retteten sich aus dem brennenden Wrack

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Obwohl Rettungskräfte und Feuerwehr sehr rasch an der Unfallstelle eintrafen, kam für die meisten Passagiere des Reisebusses jede Hilfe zu spät. Nur acht der Insassen konnten sich aus dem brennenden Wrack retten. Vier von ihnen wurden schwer verletzt: Zwei Menschen hätten Verbrennungen erlitten, zwei eine Gehirnerschütterung, teilte die Präfektur des Départements Gironde am Freitag mit. Vier weitere Menschen kamen mit leichten Verletzungen davon.

Der Bus war am frühen Morgen nur wenige Kilometer nördlich vom Unfallort losgefahren. Er hatte nach Angaben des Innenministeriums Senioren zu einem Tagesausflug bringen sollen. Auch der Fahrer des Lkw kam ums Leben.

Es gibt offenbar Hinweise darauf, dass der Fahrer des Lastwagens die Kontrolle verloren haben könnte. Das sagte der Bürgermeister des Unglücksorts Puisseguin, Xavier Sublett am Freitag dem französischen Radiosender RTL. Der Lkw habe sich quergestellt, der Busfahrer habe noch versucht, auszuweichen, dies aber nicht geschafft. „Er konnte nur noch den Türmechanismus betätigen, um es einigen zu ermöglichen, den Bus zu verlassen.“ Der Busfahrer soll das Unglück entgegen erster Angaben überlebt haben, wie der Bürgermeister berichtete.

Offiziell ist die Unglücksursache nach Angaben des Präfekten noch nicht geklärt, eine Untersuchung läuft. Die Wetterverhältnisse waren gut, nicht jedoch die Lichtverhältnisse: Zum Zeitpunkt der Kollision gegen 7.30 Uhr hatte die Morgendämmerung gerade erst begonnen.

Schwerster Busunfall in Frankreich seit mehr als 30 Jahren

Staatspräsident François Hollande, der sich zurzeit zu Gesprächen mit der griechischen Regierung in Athen aufhält, drückte den Angehörigen der Opfer dieser „fürchterlichen Tragödie“ sein tiefstes Mitgefühl aus.

Bundespräsident Joachim Gauck hat in einem Kondolenzschreiben an Hollande seine Anteilnahme ausgesprochen. „Die Nachricht von dem furchtbaren Busunglück nahe Bordeaux, bei dem so viele Ihrer Landsleute auf so tragische Weise ums Leben gekommen sind, erfüllt mich mit großer Bestürzung und tiefer Trauer“, schrieb Gauck nach Angaben des Bundespräsidialamts in Berlin. „Unsere Gedanken sind bei den Hinterbliebenen, denen wir Kraft wünschen für die Bewältigung des schrecklichen Verlustes, den sie erlitten haben“.

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Premierminister Manuel Valls und Innenminister Bernard Cazeneuve wollten noch am Freitag an den Unfallort reisen. Nach Medienberichten ist es der schwerste Busunfall in Frankreich seit 1982. Damals starben bei Beaune 53 Menschen, darunter 44 Kinder.