Duisburg . In Duisburg wird in den kommenden Tagen der Opfer gedacht. Zehn Mitarbeiter der Stadt und des Veranstalters angeklagt.

Das wird eine traurige Woche für Duisburg. Am 24. Juli vor fünf Jahren starben dort bei der Loveparade 21 Menschen, mehr als 500 wurden verletzt. In der Ruhrgebietsstadt wird in den kommenden Tagen der Opfer gedacht. Am Vorabend des Jahrestages versammeln sich Angehörige und Opfer zur „Nacht der 1000 Lichter“ an der Rampe neben dem Tunnel mit der verhängnisvollen Engstelle. Initiator ist Jörn Teich, der Vorsitzende der „Betroffenen Initiative LoPa 2010 e. V.“. Es soll ein stiller Abend werden, jedoch mit vielen Gelegenheiten für Gespräche, kündigte er jetzt an.

Am Jahrestag selbst plant die Stadt Duisburg eine öffentliche Gedenkfeier am östlichen Tunnelausgang. Dort erinnert inzwischen ein Denkmal an die Opfer. Geplant ist unter anderem, dass die Künstlerin Mila Langbehn zusammen mit über einem Dutzend Helfern dort ein großes Mandala aus Blüten auslegt. Musik soll es vom Jungen Ensemble Ruhr und der Gruppe Trionova geben.

Auch fünf Jahre nach der Katastrophe sind viele Fragen zum Unglück ungeklärt. Die Staatsanwaltschaft klagte im Februar 2014 zehn Mitarbeiter der Stadt und des Veranstalters an – aber noch ist ungewiss, ob sie je vor Gericht gestellt werden. Die Anklageschrift beruft sich vor allem auf die Erkenntnisse des Experten für Bewegungen von Menschenmassen, Keith Still. Er hatte vor Kurzem ein nachgebessertes Gutachten vorgelegt. Still sieht in dem von der Stadt genehmigten Konzept nach wie vor „grundlegende Fehler“.