Hamburg. Der Internet-Gigant Google behauptet von sich zu wissen, was die Deutschen im Bundestagswahlkampf über Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Herausforderer Peer Steinbrück wissen wollen. Die Suchanfragen über beide wurden ausgewertet, und es zeigt sich deutlich, dass die Internet-Nutzer offenbar an abseitigen und frivolen Dingen rund um die beiden Top-Politiker interessiert.
In der vergangenen Woche waren das bei Merkel natürlich ihre Handhaltung, die Raute, aber auch ihr Ex-Mann Ulrich Merkel sowie der Suchbegriff „Angela Merkel“ und „nackt“. Bei Steinbrück fehlte „nackt“. Dafür suchen die Google-Nutzer „Steinbrück weint“, „Stinkefinger“ und „Erpresser“.
Nun ist fraglich, ob das ein Bild auf die User – und möglichen Wähler – oder auf die Kandidaten wirft. Die ehemalige First Lady Bettina Wulff wehrt sich gegen Google, weil bei der sogenannten Auto-Vervollständigung beim Eintippen ihres Namens ein Begriff wie Escort-Service oder Rotlicht auftauchte. Derzeit läuft in Hamburg ein Prozess vor dem Landgericht, in dem der britische Motorsport-Manager Max Mosley erzwingen will, dass Google Bilder löscht.
Merkel und Steinbrück dürften die Hitliste der Google-Begriffe in Zusammenhang mit ihnen gelassen sehen. Vor allem rund um das TV-Duell, das viele Bürger im Fernsehen und im Netz verfolgt haben, war das Interesse offenbar groß. Auch die TV-Auftritte in der ARD “Wahlarena” sowie im Falle Steinbrücks in der Pro7-Sendung “Circus Halligalli” spiegelten sich im Suchinteresse wider.
Hinter dem Suchbegriff "Katze" steht bei Merkel offenbar ein Merkel-Plüschtier, das derzeit von einer Künstlerin im Internet vertrieben wird. Das Tier erinnert an die im Netz bestens bekannte "Grumpy Cat".
Nach Google-Angaben gehe es bei der Suche nach den Parteien CDU und SPD seriöser zu. An erster Stelle steht bei beiden Parteien der Begriff “Wahlprogramm”.
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