Die 32-Jährige aus Hannover ist heute im schwedischen Västerås zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Sie hat im März dieses Jahres die beiden Stiefkinder ihres Ex-Freundes ermordet und versucht, deren Mutter umzubringen.

Stockholm. Das Gericht war davon überzeugt, dass die Studentin das einjährige Mädchen und ihren dreijährigen Bruder am 17. März in der Kleinstadt Arboga, rund 155 Kilometer westlich von Stockholm, mit einem Hammer erschlagen hat. Die Mutter der Kinder wurde bei der Bluttat schwer verletzt und war zehn Tage bewusstlos. Als Motiv für die Tat gilt Eifersucht. Die Deutsche wollte sich nicht damit abfinden, dass ihr Ex-Geliebter sie verlassen hatte und nun mit der Mutter der Kinder, einer Schwedin, zusammenlebte.

Als mutmaßliche Täterin war sie bereits im September wegen Mordes und Mordversuchs schuldig gesprochen worden. Ihr Anwalt hatte in dem Prozess erklärt, es gebe keine DNA-Beweise, die seine Mandantin mit dem Verbrechen in Arboga in Verbindung brächten. Die Staatsanwaltschaft legte mehr als 50 Zeugenaussagen sowie mehrere Unterlagen vor. Unter anderem gibt es Aufnahmen einer Überwachungskamera, die sie am Tag der Tat in Arboga zeigen.

Vor der Verkündung des endgültigen Strafmaßes hatte das Gericht noch eine psychiatrische Untersuchung angesetzt. Bereits zu dem Zeitpunkt hatte die 32-Jährige angekündigt, dass sie in Berufung gehen will.

Nach Angaben der schwedischen Polizei floh die Deutsche nach der Tat am 17. März nach Deutschland. Am 20. März stellte sie sich in Hannover der Polizei, Ende April wurde sie nach Schweden ausgeliefert.

Der Fall hatte in Schweden auch wegen der Brutalität der mit einem spitzen Hammer und zahlreichen Schlägen ausgeführten Morde großes Aufsehen erregt. Die 32-Jährige hatte ihren schwedischen Ex-Freund bei einem Urlaub auf Kreta kennengelernt und war seinetwegen nach Schweden gezogen. Nachdem der Mann die Beziehung beendet hatte, versuchte sie mehrfach, sich das Leben zu nehmen. Die Studentin wurde von Gerichtspsychiatern für voll zurechnungsfähig erklärt.