Es ist schon eine sehr skurrile Geschichte: Kurz vor seiner Hinrichtung will ein Serienmörder zu einem umjubelten Popstar werden. Und was macht ein geschäftstüchtiger Verbrecher da? Ein Album aufnehmen. Dieses trägt den vielsagenden Titel „Mein letzter Auftritt“. Im April erscheint es.

Depok. Der indonesische Schwerverbrecher möchte berühmt werden. Nun ja, durch seine Verbrechen hat Verry Idham Henyansyah alias Ryan schon eine zweifelhafte Bekanntheit erreicht, doch nun will er für wohlige Gefühle sorgen. Er hat eine Platte aufgenommen.

Aber der Mann will nicht nur zu hören sein; er hat auch noch ein Buch geschrieben. Darin steht er offen zu seinen Taten: Auf die Morde und seine Motive geht er ausführlich in seiner in Haft geschriebenen Autobiografie ein. Ryan will sein Leben bis zur letzten Minute auskosten, sagt er und dazu gehöre eben auch berühmt zu werden.

Der milchgesichtige 31-Jährige beging sehr grausige Taten: Er zerstückelte die Leiche seines Liebhabers; im Garten seiner Mutter fand die Polizei zehn weitere verscharrte Leichen. Es waren acht Homosexuelle, eine Frau und deren kleine Tochter. Ryan, ein homosexueller Koranlehrer wurde daraufhin im vergangenen Sommer von der Polizei festgenommen.

Kaum zu glauben, aber der Mann bekommt Besuche von Fans, die sich mit ihm fotografieren lassen und Autogramme haben wollen. Einer seiner Verteidiger meint dazu, dass eben auch ein Angeklagter das Recht habe, mit Büchern und Musik Geld zu verdienen. Die Justizbehörden nehmen die ganze Aufregung um den Serientäter sehr gelassen. Sie wissen: Es wird sein "letzter Auftritt" sein.