Der Fährbetrieb in den betroffenen Küstengebieten kam weitgehend zum Erliegen. Kindergärten und Schulen in Seoul blieben vorsorglich geschlossen.

Seoul. Der Taifun „Bolaven“ hat in Südkorea mindestens neun Menschen auf See oder auf dem Festland in den Tod gerissen. Fünf Seeleute wurden am Dienstag tot geborgen, nachdem hohe Wellen am frühen Morgen zwei chinesische Fischerboote gegen Felsen vor der Insel Cheju geschleudert hatten, wie Fernsehsender berichteten. Zehn von insgesamt 33 Mitgliedern der beiden Crews wurden vermisst. 18 Seeleute konnten entweder an Land schwimmen oder bei riskanten Bergungsaktionen gerettet werden.

Auf seinem Weg entlang der Westküste Südkoreas Richtung Nordkorea zerstörte „Bolaven“ – benannt nach einer Hochebene in Laos - zahlreiche Gebäude, riss Strommasten um, entwurzelte Bäume und ließ Schiffe stranden. Dutzende von Menschen wurden auf Cheju und in der Provinz Süd-Cholla obdachlos. Hunderttausende von Haushalten waren vorübergehend ohne Strom.

Eine 89 Jahre alte Frau fand in der südlichen Stadt Kwangju den Tod, als eine Kirchturmspitze einstürzte, wie die nationale Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Zwei weitere Menschen seien von umherfliegenden Gegenständen erschlagen worden. Über 100 In- und Auslandsflüge mussten gestrichen werden. Der Fährbetrieb in den betroffenen Küstengebieten kam weitgehend zum Erliegen. Zahlreiche Kindergärten und Schulen an der Küste und in Seoul blieben vorsorglich geschlossen. (dpa)