Die Französin Véronique Courjault musste sich wegen dreifacher Kindstötung vor Gericht verantworten. Sie wurde zu acht Jahren Haft verurteilt.

Paris. Immer wieder kommen Fälle ans Licht, die so grausam sind, dass sie einfach nur unverständlich bleiben. Nachdem bereits in verschiedenen Teilen Deutschlands tote Kinder in Tiefkühltruhen gefunden wurden, musste sich nun auch eine französische Mutter für eine solche Tat vor Gericht verantworten. Sie brachte drei heimlich geborene Babys um und fror sie daraufhin ein.

Obwohl die Beweislage klar war, taten sich die Geschworenen des Schrugerichts von Tours mit dem Urteil schwer. Schließlich verurteilten sie Véronique Courjault nach fast achtstündigen Beratungen wegen dreifacher Kindstötung zu acht Jahren Haft verurteilt.

Die 41-Jährige hatte am vorletzten Verhandlungstag gestanden, ihren Nachwuchs getötet zu haben. Sie schöpfte kurz Hoffnung auf eine milde Strafe, als der Richter die Tötung des ersten Neugeborenen 1999 als Totschlag wertete. Doch die beiden anderen Babys, die sie 2002 und 2003 bei einem Auslandsaufenthalt in Südkorea erstickt hatte, wurden als Mord eingestuft. Dennoch kann Courjault nun hoffen, nächstes Jahr auf Bewährung freizukommen.

2006 hatte ihr Ehemann in Seoul zwei Babyleichen in Plastikbeuteln in der Tiefkühltruhe seines Hauses entdeckt. Er alarmierte die Polizei. Die Ermittler fanden schnell heraus, dass die Französin die Mutter der Babys war, und erklärten sie zur Hauptverdächtigen. Zu dem Zeitpunkt war das Ehepaar Courjault bereits nach Frankreich ausgereist.

Während des ganzen Prozesses stand der Ehemann zu seiner Frau. Das Paar hat zwei Söhne im Alter von 14 und 12 Jahren. Ehemann, Eltern und Geschwister beschrieben die Kindesmörderin als treusorgende und liebevolle Mutter. Die vom Gericht herangezogenen psychiatrischen Gutachter waren sich über ihre Schuldfähigkeit uneinig. Am Ende zog sogar der Staatsanwalt „mildernde Umstände“ wegen der Persönlichkeitsstruktur der Angeklagten in Betracht und forderte zehn Jahre statt lebenslange Haft.