Queen Elizabeth lädt Weihnachten zum bisher größten Familientreffen der Royals. Das Landschloss gilt als zu klein für das rauschende Fest.

London. "Sandringham", konstatiert ein Mitarbeiter der Royals über das Weihnachtsrefugium von Königin Elizabeth, 85, und Prinz Philip, 90, "ist zweifellos ein großes Landhaus. Aber dieses Jahr werden die dort zusammengepfercht wie Ölsardinen. All die neuen Ehemänner, -frauen und Kinder machen dies zum größten Familientreffen seit Menschengedenken." 27 engste Angehörige hat die Queen über Weihnachten auf ihren 8400-Hektar-Privatbesitz, 170 Kilometer nordöstlich von London eingeladen. Am Freitag trudeln sie ein - nach Protokoll: die Rangniedrigsten zuerst, Thronfolger Prinz Charles, 63, und Camilla, 64, als Letzte.

Das Haupthaus, ein 141 Jahre altes Schloss aus rotem Ziegelstein, zählt zwar angeblich 274 Zimmer, doch auf einen solchen Andrang ist es nicht eingerichtet. Deshalb muss ein Teil der Gäste mit Personalgemächern im "Junggesellenflügel" vorliebnehmen. Zu ihnen gehören die Kinder und Kindeskinder der verstorbenen Queen-Schwester Margaret, Viscomte Linley, 50, mit Gattin Serena, 41, und den Kindern Charles, 12, sowie Margarita, 9, seine Schwester Lady Sarah Chatto, 47, ihr Mann Daniel, 54, ein Maler und Ex-Schauspieler, und die auf Platz 18 und 19 der Thronfolge rangierenden Söhne des Paares, Samuel, 15, und Arthur, 12. Sie ertragen die Unterbringung mit Gleichmut, im Gegensatz zu dem angeblich recht ungehaltenen Küchenpersonal, das ihretwegen ausquartiert wird.

+++ Königliche Weihnacht: William und Kate feiern gemeinsam +++

Für drei Gäste ist es das erste Christfest im royalen Familienkreis: für das erste Urenkelkind der Königin, Savannah Phillips; die Tochter von Prinzessin Annes Sohn Peter, 34, und seiner kanadischen Frau Autumn, 33. Die Kleine feiert am 29. Dezember ihren ersten Geburtstag. Ferner ist Rugbyspieler Mike Tindall, 33, dabei. Er war wenige Wochen nach der Hochzeit mit Prinzessin Annes Tochter Zara Phillips, 30, wegen Alkohol- und Flirtgeschichten in die Schlagzeilen geraten. Und natürlich ist es eine Premiere für die Herzogin von Cambridge, gleichaltrige Gemahlin von Prinz William, 29. In den acht Monaten seit der Traumhochzeit hat sich Kate nicht den geringsten Fehltritt zuschulden kommen lassen, weder in den Augen ihrer Schwiegergroßeltern noch in denen der Öffentlichkeit. Und so will sie es auch weiterhin halten. Aus dem Grund verzichtet sie auf die Teilnahme an der Fasanenjagd, die Prinz Philip traditionsgemäß am 26. Dezember veranstaltet. Wohl wird sie den Waidmännern Gesellschaft leisten, aber sie greift nicht selbst zur Flinte, obwohl sie noch im November eifrig Schießen übte.

Die Jagd, bei der oft mehrere Tausend Fasane geschossen werden, löst regelmäßig Proteste aus, und vermeidbaren Kontroversen geht Kate lieber aus dem Weg. Deshalb verkneift sich das Paar diesen Winter auch den Skiurlaub. "William und Catherine sind sich bewusst, dass sich viele Menschen in diesen wirtschaftlich harten Zeiten keine Skiferien leisten können und Bilder der beiden im Schnee das falsche Signal senden würden", räumt ein Höfling ein.

Bei einem Paar, das so viel Feingefühl (oder PR-Sinn) an den Tag legt, würde es nicht überraschen, wenn dieses Gespür auch die Schwangerschaftsplanung mitbestimmte. Für die Mehrheit im Inselreich steht 2012 im Zeichen des 60. Thronjubiläums ihrer Landesmutter und der Olympischen Sommerspiele. Ein herzögliches Baby würde beiden Ereignissen unweigerlich etwas Glanz rauben, während es für William und Kate keinen großen Unterschied macht, ob sie mit 30 oder mit 31 Jahren zum ersten Mal Eltern werden.

2013 erwartet Kate und William eine Luxuswohnung im Kensington-Palast

2013 empfiehlt sich auch in anderer Hinsicht für eine Familiengründung. William verabschiedet sich im Februar zum sechswöchigen Einsatz als Rettungshubschrauberpilot auf die Falklandinseln von seiner Frau. Und beide leben bis Mitte übernächsten Jahres in vergleichsweise beengten Verhältnissen - teils im Mietshäuschen in Wales, wo William stationiert ist, und teils in einem Zwei-Zimmer-Cottage auf dem Gelände des Londoner Kensington-Palastes, dessen Decke so niedrig ist, dass der Prinz den Kopf einziehen muss. Danach hingegen erwartet sie eine mehrgeschossige Luxuswohnung im Kensington-Palast. Apartment 1A, bis 2002 das Domizil von Prinzessin Margaret, wird schon für sie renoviert, für mehr als 1,2 Millionen Euro auf Kosten der Queen. Zu den 20 Räumen gehört auch eine Kinderzimmerflucht.