Die restriktive Ein-Kind-Politik und die Bevorzugung männlicher Nachkommen sind ein starker Nährboden für den florierenden Kinderhandel in China.

Peking. Aus der Gewalt von Menschenhändlern haben chinesische Ermittler 178 Kinder gerettet. Mehr als 600 Verdächtige wurden festgenommen, wie das Ministerium für Öffentliche Sicherheit in Peking am Mittwoch bekannt gab. Bei der Zerschlagung von zwei Kinderhändlerringen kooperierten den Angaben zufolge in den vergangenen Monaten rund 5000 Polizisten in zehn Provinzen.

Dem einen Ring seien die Ermittler bei Untersuchungen nach einem Verkehrsunfall in der Region Sichuan im Mai auf die Spur gekommen, der zweite sei im August in Fujian aufgespürt worden. Die Kinder sollen nun zunächst in Waisenhäusern unterkommen, während sich die Behörden um eine Rückführung in die Familien bemühen.

Die restriktive Ein-Kind-Politik und die traditionelle Bevorzugung männlicher Nachkommen sind ein starker Nährboden für den florierenden Kinderhandel in China. Jährlich werden Zehntausende Kinder als vermisst gemeldet. Des Weiteren sind die Adoptionsregeln für kinderlose Paare in der Volksrepublik sehr weit gefasst, dadurch haben Kinderhändler ein leichtes Spiel.