Schlag gegen Schleuser: Sieben mit internationalen Haftbefehlen gesuchte mutmaßliche Menschenhändler sind am Mittwoch in vier europäischen Ländern gefasst worden.

Warschau/Frankfurt/Oder. Schlag gegen Schleuser: Sieben mit internationalen Haftbefehlen gesuchte mutmaßliche Menschenhändler sind am Mittwoch in vier europäischen Ländern gefasst worden. Sie sollen bei mindestens 45 Aktionen mehr als 500 Menschen nach Deutschland geschleust haben, teilten Bundespolizei und Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) mit. Von den Geschleusten sollen die Kriminellen jeweils bis zu 13000 Euro kassiert haben.

Die Personen wurden dabei auf LkW-Anhängern in teilweise unmenschlichen und lebensgefährlichen Verhältnissen über mehrere Stunden und ohne Sicherheitsvorrrichtungen quer durch Europa befördert. Die Schleuserbande organisierte die Transfers der Personen von Russland über Polen und Tschechien durch Deutschland. Zielländer waren vor allem Frankreich, Belgien, Italien und Österreich. Neben den Tschetschenen waren auch andere Nationalitäten wie z.B. Inder, Bangladeschi und Pakistaner die Zielgruppe der Schleuser. Die Täter sprachen die Schleusungswilligen bereits in ihren Heimatländern oder in Heimen für Flüchtlinge in der Republik Polen an.

Die Ermittlungen für den Schlag gegen die Bande liefen seit mehr als zwei Jahren. In Bialystok in Ostpolen wurden nun zwei Tschetschenen festgenommen, die als Anführer des Schleuserrings gälten, sagte eine Grenzschutzsprecherin dort. In Berlin und Brandenburg wurden zwei Frauen und ein Mann in Untersuchungshaft genommen. Verhaftungen gab es auch in Polen, Österreich und Frankreich. In sieben deutschen Bundesländern - darunter auch in Hamburg - fanden Hausdurchsuchungen statt.

Insgesamt durchsuchten am Mittwoch 425 Beamte in Deutschland, Polen, Frankreich und Österreich 38 Wohnungen. Es wurde umfangreiches Beweismaterial gefunden, darunter Reisepässe, Laptops und Kreditkarten.