Schauspielerin Sienna Miller geriet in den Blickpunkt der Boulevardpresse, als sie mit ihrem britischen Schauspielkollegen Jude Law liiert war.

London. Die britische Schauspielerin Sienna Miller wurde nach eigenen Angaben durch die Aufdringlichkeit der Boulevardmedien in einen paranoiden Zustand versetzt. Die Beobachtung durch die Boulevardpresse und die Veröffentlichung persönlicher Details aus ihrem Leben habe dazu geführt, dass sie Freunde und Familienangehörige beschuldigt habe, Informationen an die Medien weiterzugeben, erklärte Miller am Donnerstag vor einem Medienuntersuchungsausschuss in London.

Miller beschuldigt Reporter der inzwischen eingestellten Zeitung "News of the World", ihr Handy gehackt zu haben. Die 29-Jährige war eines der ersten prominenten Opfer, die wegen illegaler Abhörpraktiken rechtliche Schritte gegen das Blatt einleiteten. Das Boulevardblatt willigte ein, Miller 100.000 Pfund zu zahlen.

Die aus Filmen wie "Alfie" und "Layer Cake" bekannte Schauspielerin geriet in den Blickpunkt der Boulevardpresse, als sie mit ihrem britischen Schauspielkollegen Jude Law liiert war. Durch die ständige Beobachtung habe sie sich "sehr verletzt und sehr paranoid und ständig ängstlich" gefühlt, sagte Miller am Donnerstag. "Es fühlte sich an, als lebte ich in irgendeiner Art Videospiel."

Die Beobachtung durch die Paparazzi nannte Miller furchterregend. "Mehrere Jahre lang wurde ich schonungslos von zehn bis 15 Männern verfolgt, fast täglich", sagte sie. Sie sei "angefaucht" und "verbal misshandelt" worden.

Ihr Vorgehen gegen den Konzern News Corp. von Medienmogul Rupert Murdoch, zu dem "News of the World" gehörte, sei keine einfache Entscheidung gewesen, sagte Miller. "Ich war sehr nervös, gegen ein Imperium anzutreten, das reicher und wesentlich mächtiger war, als ich es jemals sein werde. Es war beängstigend."

Der Untersuchungsausschuss, vor dem Miller aussagte, wurde nach Bekanntwerden des Abhörskandals um die "News of the World" eingesetzt und soll Empfehlungen für neue ethische Standards der Presse ausarbeiten. Die Traditionszeitung war im Juli eingestellt worden, nachdem bekannt geworden war, dass Journalisten dort systematisch Gesetze übertreten hatten. Unter anderem hatte die Redaktion das Handy eines entführten und später ermordeten Mädchens gehackt.

Zuvor hatte bereits Hollywood-Schauspieler Hugh Grant vor dem Ausschuss ausgesagt . Noch am Donnerstag sollte "Harry-Potter"-Autorin J.K. Rowling als Zeugin aussagen.