Der Konzern Chevron muss wegen des Öllecks vor der Küste Brasiliens eine Strafe von 20 Millionen Euro zahlen. Der Ölteppich ist derweil geschrumpft.

Sao Paulo. Der durch ein Leck an einem Bohrloch verursachte Ölteppich vor der Küste Brasiliens hat sich nach Angaben der Behörden deutlich verkleinert. Wie die Nationale Erdölagentur am Dienstag mitteilte, ist nur noch eine Meeresfläche von etwa zwei Quadratkilometern betroffen. Vor vier Tagen seien es noch zwölf Quadratkilometer gewesen. Den Angaben zufolge bewegt sich der Ölteppich auf dem Atlantik zudem von der Küste fort. Ein Sprecher der Umweltbehörden des Staates Rio de Janeiro erklärte, es bestehe dennoch weiter die Gefahr, dass das Öl beliebte Touristenstrände in der Region erreiche.

Chevron muss Millionenstrafe zahlen

Derweil hat Brasiliens Regierung den US-Ölkonzern Chevron wegen des Öllecks vor der Küste des Bundesstaates Rio de Janeiro zu einer Strafzahlung von zunächst 28 Millionen Dollar (etwa 20,5 Millionen Euro) verpflichtet. Die Summe könne jedoch auf 44 Millionen Dollar steigen, teilte die Regierung am Montag mit. Zugleich versicherte die brasilianische Energieaufsicht ANP, es handele sich bei dem Bohrunfall, der sich bereits am 7. November ereignet hatte, nicht um ein „großes Desaster“. Nach Chevron-Angaben entwichen durch das bereits wieder abgedichtete Bohrloch 2400 Barrel Öl in den Ozean. Die Regierung schätzt die Menge allerdings auf rund 5000 Barrel - bei der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko waren täglich rund 3000 Barrel Öl ins Meer gelaufen.

Chevron hatte die volle Verantwortung für den Unfall übernommen. Trotz des Schuldbekenntnisses und der Strafzahlung könnten dem US-Konzern weitere Konsequenzen drohen. Der Vorfall warf einen Schatten auf Brasiliens rasant wachsende Ölförderung in der Tiefsee und brachte Sicherheitsfragen auf. Laut dem Umweltministerium könnten Chevron Förderlizenzen entzogen werden.

Die von dem Unfall betroffene Ölquelle betreibt Chevron in Partnerschaft mit dem brasilianischen Ölkonzern Petrobras und einem japanischen Konsortium. (dapd/Reuters)