Die Leiche des Mannes konnte erst nach rund drei Stunden vom Mast geborgen werden. Die Kollegen des Arbeiters erlitten einen Schock.

Baunatal/Kassel. Bei Arbeiten im Bahnhof von Baunatal-Guntershausen (Kreis Kassel) ist ein 48-jähriger Mann von einem Stromschlag getötet worden. Der Mann hatte in der Nacht zum Montag Reparaturarbeiten an einem Oberleitungsmast ausgeführt und war dabei zu nah an die 15.000 Volt führende Stromleitung geraten, wie die Bundespolizei in Kassel am Morgen berichtete. Die Kollegen des 48-Jährigen eilten nach einem lauten Knall zur Hilfe und versuchten, den brennenden Mann mit Feuerlöschern zu retten - vergeblich.

Die Kriminalpolizei ermittle nun wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung, teilte das Polizeipräsidium Nordhessen mit. Die Beamten müssten klären, warum die Oberleitung zu Beginn der Arbeiten noch Strom geführt habe. Dafür sollen unter anderem Funkaufzeichnungen und Vorschriften der Bahn ausgewertet sowie Zeugen befragt werden. Das Eisenbahnbundesamt wurde eingeschaltet.

Die Leiche des 48-Jährigen konnte erst nach rund drei Stunden vom Mast geborgen werden. „Das Unfallopfer war mit seinem Sicherungsgurt am Mast gesichert und hatte sich nach dem Stromschlag dort verfangen“, hieß es im Polizeibericht. Die Kollegen des aus Rostock stammenden Arbeiters erlitten ebenso wie Polizisten, die das Unglück beobachteten, einen Schock und wurden von einem Seelsorger betreut. Die Bahnstrecke blieb knapp fünf Stunden in beide Richtungen gesperrt.