Riesige Landstriche in Pakistan stehen unter Wasser. Fünf Millionen Menschen sind betroffen. Die Hilfen der Regierung laufen schleppend.

Islamabad. Angesichts der erneuten Flutkatastrophe in Pakistan bitten die Vereinten Nationen um 357 Millionen Dollar (knapp 260 Millionen Euro) Nothilfe für das südasiatische Land. Mit dem Geld solle die Regierung in Islamabad dabei unterstützt werden, den mehr als fünf Millionen Betroffenen im Süden des Landes zu helfen, teilte die Uno am Montag mit. Den am stärksten notleidenden Familien sollten damit unter anderem Lebensmittel und Notunterkünfte für sechs Monate zur Verfügung gestellt werden. Die humanitäre Krise verschärfe sich, da die ungewöhnlich starken Monsunregenfälle andauerten.

Pakistan war erst vor einem Jahr von einer Jahrhundertflut heimgesucht worden . Die Vereinten Nationen teilten weiter mit, von dem jüngsten Hochwasser seien in der Provinz Sindh und der Nachbarprovinz Baluchistan etwa 5,4 Millionen Menschen betroffen. Fast eine Million Häuser seien zerstört worden. In den am schwersten betroffenen Gegenden hätten die Fluten 72 Prozent der Ernte vernichtet. In Sindh stünden 22 von 23 Distrikten unter Wasser, 16 davon bräuchten besonders dringend Hilfe.

Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde NDMA vom Montag stieg die Zahl der Todesopfer bei der Flut auf 347, weitere 638 Menschen wurden verletzt. Betroffene und Oppositionsgruppen haben die Regierung dafür kritisiert, zu langsam zu reagieren. Die Regierung führt dagegen an, dass ihr die Mittel fehlen, um mit einer Katastrophe dieses Ausmaßes fertig zu werden.

Ausgelöst wurden die Überschwemmungen von den seit Ende August anhaltenden und außergewöhnlich starken Monsunregenfällen. Hilfsorganisationen warnten bereits vor dem Ausbruch von Krankheiten. Weite Teile Sindhs waren bereits 2010 von einer Flut heimgesucht worden, die rund 2000 Menschen das Leben kostete und 18 Millionen Einwohner aus ihren Häusern vertrieb.

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