Pakistan und Indien leiden unter schwerem Monsun-Regen. Schulen mussten geschlossen werden. Die Vereinten Nationen sichern Hilfe zu.

Islamabad. Ein Jahr nach der Jahrhundertflut kämpft Pakistan erneut mit riesigen Überschwemmungen: Um die fünf Millionen Menschen sind von sintflutartigen Regenfällen in Südpakistan betroffen, mehr als 200 Menschen kamen bereits ums Leben. Eine Million Häuser sind zerstört. In den Metropolen Karatschi und Hyderabad wurden die Schulen geschlossen, wie die pakistanische Zeitung „Express Tribune“ am Dienstag berichtete. Auch das Nachbarland Indien leidet unter dem schweren Monsun-Regen: Im ostindischen Bundesstaat Orissa starben in den vergangenen Tagen mindestens 16 Menschen, über eine Million Einwohner wurde obdachlos.

Nach einem Hilfsappell der pakistanischen Regierung sagten die Vereinten Nationen Unterstützung zu. Premierminister Yusuf Raza Gillani sprach von einer „Herausforderung“ für das Land. Seine Regierung hat stark an Popularität verloren. Pakistan steckt in einer schweren Wirtschaftskrise und wird immer wieder von islamistischem Terror erschüttert.

In den vergangenen fünf Wochen hat heftiger Monsun-Regen in der Provinz Sindh im Süden des Landes um die 17.000 Quadratkilometer Land überschwemmt. Besonders betroffen sind Menschen, die bereits bei der Flut vor einem Jahr obdachlos wurden . Der pakistanische Wetterdienst erwartet weitere Niederschläge.

Der Monsun in der Region dauert von Juni bis September und ist lebenswichtig für die Landwirtschaft. Im vergangenen Jahr waren rund 2.000 Menschen in den Fluten umgekommen. Damals stand ein Fünftel des Landes unter Wasser, eine Fläche von der Größe Großbritanniens, 20 Millionen Menschen waren betroffen.