In knapp acht Monaten standen 530 Wagen in Flammen. Im bisherigen Rekordjahr 2009 waren es etwa 400 Autos in zwölf Monaten.

Berlin. In Hamburg ist es um das Thema "brennende Autos" glücklicherweise ein wenig ruhiger geworden, dafür schlagen die Täter in Berlin umso heftiger zu. Bei Brandanschlägen auf Autos sind in diesem Jahr in der Hauptstadt so viele Fahrzeuge wie noch nie zerstört oder beschädigt worden. In knapp acht Monaten standen 530 Wagen in Flammen. Im bisherigen Rekordjahr 2009 waren es etwa 400 Autos in zwölf Monaten. Nach den aktuellen Zahlen, die die Polizei am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses vorlegte, waren Nachahmungstäter häufiger die Urheber als politisch motivierte Extremisten.

Demnach wurden 156 Autos aus politischen Motiven angezündet, weitere 93 in der Nähe stehende Wagen wurden durch Hitze und Flammen beschädigt. Ohne politische Motivation zündeten andere Täter – etwa Nachahmer oder Versicherungsbetrüger – 226 Autos an, 55 weitere Wagen wurden dadurch beschädigt.

Die Polizei kann diese Unterscheidungen nach eigenen Angaben treffen, auch wenn sie die Täter nicht in jedem Fall fasst: Bestimmte Indizien bei den Bränden deuteten auf bestimmte Tätergruppen hin. Details dazu wurden nicht genannt.

Die meisten Brandanschläge gab es in den Stadtvierteln Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und in letzter Zeit besonders Charlottenburg-Wilmersdorf. Am häufigsten traf es Wagen von BMW, Audi und Mercedes. In der Nacht zum Sonntag hatte in der Hauptstadt erstmals seit knapp zwei Wochen kein Auto gebrannt. In der Nacht zum Montag ging allerdings wieder eines in Flammen auf.