Monacos Fürst hat seiner langjährigen Freundin das Ja-Wort gegeben. Albert II. wurde offenbar nicht nur vom Sinn für Eleganz der Südafrikanerin betört.

Monaco. Der reiche Staat am Mittelmeer hat nach fast drei Jahrzehnten endlich wieder eine Fürstin. Fürst Albert II., der ewige Junggeselle, hat am Freitag die Südafrikanerin Charlene Wittstock standesamtlich geheiratet. Am Sonnabend folgte die kirchliche Trauung.

Mit ihrem Sinn für Eleganz, ihrer Schönheit und ihrem zurückhaltenden Auftreten hatte die 33-jährige Wittstock schon länger die Monegassen und die erwartungsfrohen Medien überzeugt. "Sagt doch endlich 'Ja'!“, hatte die "Bunte“ im August 2006 neben einem Foto des Paares getitelt.

Oft wurde Wittstock mit Alberts umschwärmter Mutter, Fürstin Gracia Patricia, verglichen, die 1982 bei einem Autounfall ums Leben kam. Über derartige Vergleiche denke sie nicht nach, hob die Südafrikanerin im Mai 2009 hervor.

Über Monaco schwärmte sie damals im „Bunte“-Interview: „Es ist das schönste Land, ein wundervolles Land. Die Landschaft ist atemberaubend. Ich fühle mich da sehr wohl, und ich denke, jeder empfindet das, wenn er dort zu Besuch ist.“ Zu ihren Französischkenntnissen sagte sie: „Es geht voran. Ich verstehe viel mehr und spreche auch ein bisschen. Aber es wird natürlich noch Zeit brauchen.“ Zeitungen könne sie schon problemlos lesen. Französischen Medienberichten zufolge versteht sie Französisch zwar gut, antwortet aber bislang immer noch auf Englisch.

Wittstock hat im Übrigen deutsche Wurzeln: Ihre Vorfahren aus der Uckermark stießen Mitte des 19. Jahrhunderts von Hamburg aus in See und kamen einige Wochen später in Südafrika an. Wittstock selbst wurde 25. Januar 1978 in Bulawayo (Simbabwe) geboren. Sie zog jedoch schon als Kind mit ihrer Familie nach Südafrika.

Kindererzieherin und Weltcup-Siegerin

Trotz ihrer modischen Stilsicherheit – bei der Hochzeit von Prinzessin Victoria und Daniel Westling im Sommer in Schweden trug sie ein helles, sandfarbenes, fließendes Seidenkleid von Armani - bevorzugt Wittstock es privat leger. "Ich bin in Südafrika natürlich und naturverbunden aufgewachsen. Wenn ich im Garten arbeite oder entspannt zu Hause bin, trage ich total lockere Sachen und denke nicht nach, wie ich wirke“, sagte sie.

Wittstock und der frühere Olympia-Bobfahrer Albert teilen die Leidenschaft für den Sport. Die Kindererzieherin hat eine erfolgreiche Karriere als Leistungsschwimmerin hinter sich. Bei den Olympischen Spielen 2000 belegte Wittstock mit der südafrikanischen Schwimmstaffel einen fünften Platz. Als Rückenschwimmerin wurde sie Weltcup-Gewinnerin und erzielte mehrere südafrikanische Schwimmrekorde.

Gemeinsam mit Wittstock zeigte sich Albert erstmals bei Olympia in Turin 2006 in der Öffentlichkeit. Seitdem trat Wittstock regelmäßig bei offiziellen Anlässen an der Seite der Grimaldis auf. Wittstock lebt den Angaben zufolge seit 2007 in Monaco.

Die Monegassen freuen sich über ihre neue Fürstin und über eventuellen fürstlichen Nachwuchs. In mehreren Interviews betonte Wittstock, dass sie Kinder haben möchte, gerne mehrere. Und Albert stimmte kopfnickend zu.