Während der mittlere Westen der USA unter Überschwemmungen leidet, kämpfen Feuerwehrleute gegen die Flammen in Arizona.

Washington/Sierra Vista. Ein seit Wochen herrschendes Hochwasser auf dem Missouri River hält den mittleren Westen der USA in Atem. Im Nordwesten des Staates Missouri seien am Wochenende Dämme gebrochen, berichtete die Zeitung „Omaha World-Herald“ am Montag. Mehrere Bundesstraßen mussten gesperrt werden. Sorgen macht das Missouri-River-Hochwasser vor allem in Nebraska, weil es dort zwei Atomkraftwerke betrifft. In Iowa mussten Hunderte Menschen ihre Häuser verlassen, wertvolles Ackerland war überschwemmt.

In Nebraska nehmen die Überflutungen seit dem Wochenende zu. US-Präsident Barack Obama erklärte für den Bundesstaat den Notstand und machte damit Bundesgelder für Hilfsmaßnahmen frei. Da der Wasserpegel des Flusses am Sonntag fast 13 Meter erreichte, mussten die Betreiber der Cooper Nuclear Station einen „Hinweis auf ein unübliches Ereignis“ geben - das ist die niedrigste von vier Warnstufen.

Sollte das Wasser 90 Zentimeter weiter steigen, müsste das AKW, das 110 Kilometer südlich der Stadt Omaha steht, vom Netz genommen werden. Mitarbeiter schützten es unter anderem mit Sandsäcken und Barrikaden vor den Fluten. Die Betreiber erklärten, dass keinerlei Gefahr bestehe und dass der Reaktor von wasserdichten Wänden umgeben sei. Umweltschützer fürchten jedoch, dass sich radioaktives Kühlwasser mit dem Flusswasser mischen könnte.

Bereits vor zwei Wochen war dieselbe Warnstufe für das Kraftwerk Fort Calhoun - 30 Kilometer nördlich von Omaha - ausgerufen worden. Der Meiler ist seit Wochen von Wasser umgeben. Er ist allerdings seit April wegen einer Überprüfung abgeschaltet.

Wind macht Feuerwehrleuten in Arizona zu schaffen

Während der mittlere Westen der USA unter den Fluten leist, kämpfen im Süden von Arizona die Feuerwehrleute noch immer gegen einen gewaltigen Waldbrand. Starker Wind fachte die Flammen auch am Sonntag (Ortszeit) immer weiter an und trieb den "Monument Fire" getauften Brand auf bewohnte Gebiete südlich von Sierra Vista zu. In den vergangenen Tagen verließen nach Behördenangaben bereits 10.000 Menschen ihre Häuser. 44 Häuser wurden zerstört, Verletzte gab es bisher nicht. Ein weiterer Waldbrand wütet im Osten des US-Staates.