Prinzessin Madeleine weilt in New York, Königin Silvia hat gesundheitliche Probleme und König Carl Gustaf feiert alleine. Miese Stimmung in Schweden.

Stockholm/Göteborg. Skandalgeschichten über König Carl XVI. Gustaf und die Nazi-Vergangenheit von Königin Silvias Vater haben Schwedens Königshaus viele Sympathiepunkte gekostet. Wie das Göteborger SOM-Institut am Donnerstag mitteilte, sank der Anteil der Monarchie-Anhänger von zuvor 62 auf 54 Prozent Ende vergangenen Jahres. Gleichzeitig erreichten die Vertrauenswerte für den Hof die tiefsten Werte seit 1995.

Vorausgegangen war die Veröffentlichung einer Biografie über Carl Gustaf mit detaillierten Angaben über angebliche „Herrenabende“ mit dem 64 Jahre alten König in Stripbars sowie über seine Beziehung zu einer Ex-Popsängerin. Kurz danach berichtete Schwedens Fernsehen über politische und geschäftliche Aktivitäten von Walter Sommerlath, dem Vater der in Heidelberg geborenen Königin Silvia. Er habe unter anderem 1939 den „arisierten“ Betrieb eines verfolgten Juden in Berlin übernommen und dann dort Kriegsmaterial produziert, hieß es.

Der für die SOM-Umfrage verantwortliche Demoskop Lennart Nilsson sagte vor schwedischen Journalisten: „Sowohl die Verbindung zum Nationalsozialismus wie auch Fragen des royalen Lebensstils haben das Vertrauen in das Königshaus gesenkt.“ Silvia hatte kurz vor dem TV-Film über ihren Vater dessen Begeisterung über die Machtergreifung Hitlers und seinen Beitritt zur Nazi-Partei verteidigt.