Die Stadt Oberhausen hat nach der DSDS-Massenpanik einen Bericht an das NRW-Innenministerium geschickt.

Oberhausen. Die Stadt Oberhausen hat nach der Massenhysterie bei der DSDS-Autogrammstunde einen Bericht für das NRW-Innenministerium vorgelegt. „Wir haben am Donnerstag auf den Fragenkatalog geantwortet“, sagte Stadtsprecher Rainer Suhr am Freitag in Oberhausen. Es sei vor allem um Fragen zur Prüfung im Vorfeld der Veranstaltung und Absprachen mit dem Veranstalter Centro Oberhausen sowie um Fragen zum Einsatz der Berufsfeuerwehr gegangen. Eine erste Stellungnahme hatte die Stadt bereits am Montag an das Innenministerium abgegeben.

Zur Autogrammstunde der RTL-Show „Deutschland sucht den Superstar“ waren mindestens 15.000 junge Menschen gekommen, weit mehr als erwartet. Bei der Massenhysterie vor und im Centro mussten 60 Jugendliche behandelt werden, 28 kamen ins Krankenhaus.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) sprach inzwischen von gravierenden Versäumnissen. Erst sei die Besucherzahl völlig falsch eingeschätzt worden, dann habe man Polizei und Feuerwehr zu spät alarmiert. Jäger will jetzt prüfen, „ob der Vorfall Anlass ist, das geltende Veranstaltungsrecht zu ändern oder zu ergänzen“. Die Sicherheitsvorschriften für Großveranstaltungen waren erst nach der Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg im vergangenen Jahr verschärft worden.

Unterdessen will nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung (Freitag) eine Schülerin aus Dorsten das Centro auf 25.000 Euro Schmerzensgeld verklagen. Die 15-Jährige sei am vergangenen Sonntag während der Autogrammstunde zusammengebrochen und anschließend ins Krankenhaus gebracht worden. Sie habe im Gedränge Schläge in den Magen bekommen. Ihr Blinddarm wurde laut „Bild“ dabei stark verletzt und musste in einer Operation entfernt werden.