Zwei Monate nach dem Verschwinden der Zwillingsmädchen gibt es noch immer keine endgültige Gewissheit über ihr Schicksal.

Paris. Zwei Monate nach dem Verschwinden der Schweizer Zwillinge rücken die Behörden offenbar davon ab, dass die Mädchen in Frankreich sein könnten. Die französischen Ermittler gingen zunehmend davon aus, dass Alessia und Livia nicht in Frankreich sind, berichtete die Zeitung „Le Parisien“ am Mittwoch. Am 30. Januar hatte der Vater die Mädchen von seiner getrennt lebenden Frau abgeholt und zur Schule bringen sollen, verschwand dann jedoch mit ihnen. Kurz darauf nahm er sich in Italien das Leben. In einem Abschiedsbrief behauptete der Vater, er habe die Kinder getötet. Ihre Leichen wurden aber bislang nicht gefunden. Zeugen hatten ausgesagt, die beiden sechsjährigen Mädchen auf einer Fähre von Marseille nach Korsika gesehen zu haben. Den Behörden fehlte dafür aber die Gewissheit.

Die Tante der verschwundenen Kinder, Caroline Lucidi (42), sagte der Zeitung: „Das letzte Mal, dass sie gesehen wurden, war am 30. Januar in einem Genfer Park. Man kann bezweifeln, dass sie in Marseille angekommen sind.“ Die Mutter klammere sich aber nach wie vor an die Hoffnung, dass ihre Kinder noch am Leben sind. Sie sei auch wütend auf die Schweizer Polizei, die erst sehr spät auf die alarmierenden Signale des Vaters reagiert habe. Das Paar lebte getrennt, die Frau wollte sich scheiden lassen. (dpa)