Die beiden Mädchen Alessia und Livia bleiben vermisst. Der Vater hinterließ einen Brief, in dem er den Tod der Mädchen ankündigte.

Paris. Der Vater der seit einer Woche vermissten Schweizer Zwillingsmädchen Livia und Alessia hat einem Zeitungsbericht zufolge in einem Abschiedsbrief den Tod der beiden Kinder angekündigt. Wie die französische Tageszeitung „Le Parisien“ am Freitag berichtete, hinterließ der Mann den Brief in seinem Schweizer Haus. Er schrieb demnach, dass er zunächst die beiden Kinder und später sich selbst töten wolle. „Seltsamerweise“ habe er in dem Schreiben gleichzeitig die Zwillinge als seine Erben benannt, berichtete die Zeitung. Erst an den folgenden Stellen der darin festgelegten Erbfolge stünden seine Mutter, seine Schwester und sein Bruder. Nach Angaben der Zeitung wurde über den Brief bisher nicht öffentlich berichtet, um mögliche Zeugen nicht von Aussagen abzuhalten.

Von den beiden Sechsjährigen fehlt seit gut einer Woche jede Spur. Zeugen hatten sie zuletzt gemeinsam mit ihrem Vater auf einer Fähre aus der französischen Hafenstadt Marseille nach Korsika gesehen. Wie aus Ermittlerkreisen verlautete, kehrte der Mann allerdings allein auf das französische Festland zurück. In der vergangenen Woche nahm er sich dann im Südosten Italiens das Leben. In der Schweiz selbst wurde die Suche nach den Kindern inzwischen eingestellt. Die Behörden konzentrieren sich auf Korsika.

Nach einem Bericht der Schweizer Nachrichtenagentur SDA haben sich unterdessen am Freitag erstmals auch Verwandte des 43-jährigen Vaters geäußert. Sie seien überzeugt, dass ihr Sohn und Bruder unter einer „schweren seelischen Störung“ gelitten haben müsse, heißt es in einer Erklärung. Nur der „Verlust seiner normalen Persönlichkeit“ könne erklären, dass er „so schreckliche Taten vollbringen konnte“, hieß es in der am Freitag veröffentlichten Mitteilung weiter. Sie hätten ihn „immer als liebevollen und fürsorglichen Vater erlebt“, dem seine Familie alles bedeutet habe.