Zum Glück interessiert sich die künftige Prinzessin Kate Middleton persönlich für Mode. Denn alles, was sie trägt, wird beäugt wie ein Staatssymbol.

London. So wird sich Kate Middleton in Zukunft definitiv nicht mehr mustern können - außer vielleicht in den tiefsten Privatgemächern des Buckingham Palastes: Mit einem durchsichtigen Mini-Kleid und knapper schwarzer Unterwäsche darunter schritt die Braut von Prinz William im Jahr 2002 bei einer Studenten-Modenschau für den guten Zweck über den Laufsteg. Im Publikum: der Prinz persönlich, damals noch nicht Kates „boyfriend“. Obwohl Macherin Charlotte Todd es bislang nicht gerade zur Star-Designerin gebracht hat, soll das kurze Stück bei einer Auktion in London an diesem Donnerstag (17. März) bis zu 10.000 Pfund (12.000 Euro) einbringen.

„Es gibt buchstäblich ein globales Interesse an diesem Kleid“, sagt Auktionshausbetreiberin Kerry Taylor. Die Angebote aus aller Welt spiegelten das Interesse an Kate als Person. „Sie tut mir leid - wenn man eine solche Reaktion auf ein Kleid bekommt, das man vor so vielen Jahren für 10 Minuten getragen hat, ist das schon extrem.“ Bei der Auktion werden auch Kleider von Williams Mutter Diana zum Kauf stehen, die gewöhnlich Zigtausende einbringen.

Kaum vorstellen mag man sich da, welche Werte Kate in Zukunft mit ihrer Modewahl produzieren wird. Ob noch einmal durchsichtig dabei sein wird, ist zu bezweifeln. Ihre Garderobe muss sie schon länger so bedacht auswählen wie ihr Verlobter seine Worte für wichtige Reden. Denn egal, wo die 29-Jährige auftritt - ihr Outfit liegt bis zur Strumpfhose regelrecht unter dem Mikroskop. Fast scheint es, als ob es zu ihren wichtigsten Aufgaben als Prinzessin gehören wird, immer die richtigen Roben zu tragen.

Bislang war ihr die britische Presse positiv gesinnt. Bei ihren wenigen öffentlichen Auftritten hat sie den Symbolwert der Stoffe auf ihrer Haut erkannt. So trug sie bei der Taufe eines Rettungsbootes einen Mantel, in dem sie schon Jahre zuvor gesichtet worden war. Spartrick in wirtschaftlich klammen Zeiten: Sie hatte ihn kürzen lassen und wieder verwendet. Wenig später bei einem Besuch in Nordirland war sie im absoluten britischen Klassiker, einem Burberry-Trenchcoat, zu sehen.

Anders als die letzte Modeikone im britischen Königshaus - Williams Mutter Diana - setzt Kate bislang nicht auf Pracht und Märchenhaftes, um die Träume von Millionen zu bedienen. Stattdessen bleibt sie im Grundsatz lieber konservativ und scheint damit gut bedient zu sein.

Ihr wichtigstes Modestatement - das Brautkleid - dürfte deshalb wohl Lichtjahre entfernt sein von dem Stück, mit dem sie als 19-Jährige den Laufsteg betrat. Das durchsichtige Kleid mag damals an der Uni den Blick von William auf sie gelenkt haben, glaubt man den Medien. Die Hochzeitsrobe werden aber Millionen sehen. Schon jetzt ist das Gewand von der „Financial Times“ zum „bislang wichtigsten Brautkleid des Jahrhunderts“ ausgerufen worden.

Vor allem die britische Modebranche setzt große Hoffnung in Kate und wünscht sich, sie könnte eine Art Botschafterin für Mode von der Insel werden. Designerstar Vivienne Westwood allerdings sieht bei der baldigen Prinzessin Lernbedarf. Kate müsse noch ein bisschen an Stil zulegen, bevor sie sie einkleiden würde, hatte die für ihre kreativen Kreationen bekannte Westwood bei der Londoner Modewoche gesagt. Von ihr jedenfalls werde das Brautkleid nicht stammen.