Einwohner der überschwemmten Stadt Rockhampton sollen sich vom Wasser fernhalten. Schlangen und Krokodile sind eine Bedrohung.

Rockhampton/Washington. In der durch Überschwemmungen weitgehend von der Außenwelt abgeschnittenen australischen Stadt Rockhampton haben die Behörden die Bewohner vor Krokodilen und Schlagen gewarnt. Für die Reptilien sei jetzt Paarungszeit, was die aus ihrer gewohnten Umwelt gerissenen Tiere besonders gefährlich mache, sagte der Nothilfekoordinator der Stadt, Scott Mahaffey, am Dienstag. „Die Schlangen sind im Moment sehr nervös.“ Bei den Krokodilen komme hinzu, dass sie inmitten der umherschwimmenden Trümmer schwer auszumachen seien. Ein Helfer erzählte, er habe zwei Polizisten aus dem Wasser springen sehen, "als sie in der Nähe einen kräftigen Kiefer sahen".

Die Behörden fürchten, dass der Wasserstand in Rockhampton noch mindestens zwei Wochen lang hoch bleibt. Dies könnte durch Mücken auch zur Verbreitung von Krankheiten führen. Die Küstenstadt 500 Kilometer nördlich von Brisbane ist seit Tagen vollkommen vom Wasser eingeschlossen. Die australische Armee bemühte sich, mit Hubschraubern Nahrung und Medikamente zu den 75.000 Einwohnern zu bringen.

USA bieten Australien Hilfe an

Die USA haben Australien wegen der Überschwemmungen im Nordosten des Landes Hilfe angeboten. US-Außenministerin Hillary Clinton sprach am Montag der australischen Regierung ihr Beileid wegen der bei der Flutkatastrophe umgekommenen Menschen und der großen materiellen Schäden im Bundesstaat Queensland aus. Die US-Botschaft in Canberra informiere sich ständig über die Lage und sei in Kontakt mit den australischen Behörden, erklärte Clinton in Washington. „Australien ist ein wichtiger Partner und enger Freund der Vereinigten Staaten. Und wir sind bereit, Unterstützung zu leisten.“

+++ Australien: Kein Ende der Überschwemmung in Sicht +++

Durch die Überschwemmungen seit Ende November sind zehn Menschen gestorben. Insgesamt sind nach Behördenangaben rund 200.000 Menschen und 22 Städte auf einer Fläche von der Größe Deutschlands und Frankreichs von den Überflutungen betroffen.