Der Winter macht den Metropolen an der Ostküste der USA schwer zu schaffen. Blizzards legten die drei Flughäfen New Yorks lahm.

Washington. Verkehrschaos auf den Straßen, bei der Bahn und an den Flughäfen in Europa. So war es in den vergangenen Tagen. In den USA schlägt das Winterwetter jetzt voll zu. Schnee, Frost und Stürme haben weite Teile der US-Ostküste lahmgelegt. Über Weihnachten kam es auf verschneiten Straßen zu zahlreichen Verkehrsunfällen, wie die Behörden am Sonntag mitteilten. In der Metropolregion New York fielen über 1.400 Flüge wegen des Wetters aus. Ein Blizzard mit Schneemassen und starkem Wind hat mitten im Weihnachtsreiseverkehr im Nordosten der USA für massive Behinderungen gesorgt. Auch Personenzüge zwischen New York und Bosten wurden eingestellt. Ein sogenannter Blizzard, ein schwerer Schneesturm, war auf dem Weg vom Süden in den Nordosten. Im Süden des Landes gab es das erste Mal seit Beginn der Wetteraufzeichnung eine weiße Weihnacht.

In New York strich alleine die US-Fluggesellschaft Delta etwa 850 Flüge, was einem Sechstel des geplanten Aufkommens entspricht. Bei American Airlines und JetBlue, an der die Deutsche Lufthansa beteiligt ist, waren es nach den Worten von Sprechern jeweils 265. Nach Angaben der Port Authority of New York and New Jersey, die die Flughäfen im Großraum New York betreibt, wurden insgesamt etwa 1.400 Flüge gestrichen. Es kam allerdings zu keinen größeren Verspätungen, weil die Flugpläne ausgedünnt wurden, wie eine Sprecherin der Luftfahrtbehörde FAA sagte.

Blizzardwarnungen gab es besonders in den Staaten des Nordostens, etwa in New York und Boston. Meteorologen sagten vorher, dass es am Big Apple 28 bis 41 Zentimeter Neuschnee am Sonntag und Montag geben soll, in Boston sollten es sogar bis zu einem halben Meter sein. Für Sonntagnachmittag (Ortszeit) erwartete ein Sprecher von American Airlines den Ausfall aller Flüge in Washington, Baltimore und Philadelphia. 2.400 Mitarbeiter der Stadt New York sollten helfen, Straßen und Wege vom Schnee zu befreien. Wegen Windgeschwindigkeiten bis zu 90 Stundenkilometern wurden für Montag Schneeverwehungen erwartet.

Der Notstand wurde im Staat Massachusetts wegen der erwarteten 50 Zentimeter Neuschnee ausgerufen. Durch die Warnungen deckten sich viele Bürger mit Grundnahrungsmitteln wie Brot oder Milch ein und kauften Brennholz oder Schneeschieber. Ein Footballspiel der Philadelphia Eagles gegen die Minnesota Vikings weiter südlich in Philadelphia wurde auf Dienstag verschoben.

Die Straßen in der Hauptstadt Washington wurden auf den Schnee vorbereitet. Rund 200 Salzlaster und Schneepflüge standen für die Räumdienste bereit. Am Sonntagabend stellte die amerikanische Bahngesellschaft Amtrak auf etlichen Strecken zwischen New England und New York sowie von New York nach Virginia den Verkehr ein. Auch viele Fernbusse fuhren nicht mehr.

Der Gouverneur von Virginia, Bob McDonnell, sagte: "Wir raten zu extremer Vorsicht bei der Reise. Versuchen Sie, sicher nach Hause zu kommen, und wenn sie nicht reisen müssen, dann lassen Sie es besser bleiben." Bereits am späten Heiligabend war aus dem Mittleren Westen ein Schneegebiet Richtung Süden gezogen. In Columbia in South Carolina gab es den ersten nennenswerten Schnee seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1887. In Atlanta im Staat Georgia lagen zwar nur 2,5 Zentimeter, es war aber die erste weiße Weihnacht seit den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts.

Lufthansa streicht wegen Schneestürmen Flüge nach New York

Der Blizzard an der Ostküste der USA führt auch bei der Lufthansa zu Flugausfällen. Bislang seien etwa ein halbes Dutzend Flüge nach New York gestrichen worden, sagte ein Konzernsprecher am Montag. Die Schneestürme führten im gesamten Luftverkehr zu erheblichen Einschränkungen. Die Lufthansa warte nun ab, wie sich die Lage entwickele, möglicherweise öffneten die New Yorker Flughäfen im Tagesverlauf wieder. „Wir sind verhalten optimistisch, dass am späten Nachmittag wieder Flüge dorthin starten können.“

(abendblatt.de/dapd/reuters)