Die Gründe für die A380-Notlandung in Singapur sind unklar. Auch der Triebwerkshersteller Rolls Royce gerät in den Fokus.

Singapur. Nach der Notlandung des A380 in Singapur herrscht über die Gründe weiterhin Unklarheit. Firmenchef Tom Enders plädiert indes dafür, Spekulationen keinen Raum zu lassen. Airbus hat bereits ein Team von Experten nach Singapur geschickt, um bei der Ursachenforschung zu helfen. Mit dem Triebwerkshersteller Rolls Royce sei ein Inspektionsplan aufgestellt worden. „Der sieht vor, vorsorglich alle Rolls-Royce-Motoren zu untersuchen." Zuvor waren schon wilde Gerüchte über die Schuld des Triebwerksherstellers kursiert.

Sicherheitsbedenken der Passagiere an Bord der A380-Maschinen seien unbegründet, erklärte Enders. „Die A380 ist ein sicheres Flugzeug und nach strengsten Sicherheitsvorschriften der Behörden zugelassen.“ Es gebe im Übrigen keine Pannenserie beim A380.

Eine A380 der Qantas Airlines war am Donnerstag in Singapur notgelandet. Bei der Maschine mit 459 Menschen an Bord geriet kurz nach dem Start eines der vier Triebwerke in Brand und Teile des Gehäuses stürzten zu Boden. Die Maschine musste umkehren und in Singapur notlanden. Verletzt wurde niemand. Qantas läst deshalb seine gesamte A380-Flotte vorerst am Boden. Singapore Airlines schloss sich dem an. Dagegen will die Lufthansa nach dem ersten ernsten Zwischenfall mit dem weltgrößten Passagierflugzeug den A380 zunächst weiter fliegen.

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Airbus A380 nach Explosion notgelandet

Nach einer Explosion in der Luft musste ein Airbus A380 mit 459 Menschen an Bord in Singapur notlanden. Die Maschine gehört der australischen Airline Qantas. Eine Sprecherin der Zivilluftfahrtbehörde von Singapur bestätigte die Notlandung. „Die Maschine landete um 11.47 Uhr“, sagte die Sprecherin. Das war 04.47 Uhr MEZ. Verletzt wurde dabei nach ersten Angaben offenbar niemand.

Flug QF32 der Fluggesellschaft Qantas war um 09.56 Uhr (Ortszeit) in Singapur in Richtung Sydney gestartet. Nach Angaben von Qantas gab es ein Problem am Triebwerk. „Wie in diesen Fällen üblich hat der Pilot sich um eine schnelle Landeerlaubnis für die Rückkehr nach Singapur bemüht“, teilte die Fluggesellschaft mit. Die Maschine sei dort sicher gelandet.

Erste Berichte über ein in Not geratenes Flugzeug kamen von der indonesischen Insel Batam unweit von Singapur. „Wir haben eine laute Explosion gehört und dann am Flügel dicken schwarzen Rauch gesehen“, sagte ein Augenzeuge namens Reinhard dem Fernsehsender Metro TV. Die Einwohner von Bantam fanden bis zu ein Meter lange Trümmerstücke auf dem Boden, auf denen das rote Qantas-Logo eindeutig zu erkennen war. Nach Angaben der indonesischen Flugsicherheitsbehörde ließ die Maschine vor der Notlandung über Indonesien Flugbenzin ab.

Der Airbus 380 ist das größte Passagierflugzeug der Welt. Als erste Fluggesellschaft stellte Singapore Airlines die Maschine im Oktober 2007 in den Dienst.Der Jungfernflug ging von Singapur nach Sydney. Die Lufthansa erhielt ihren ersten A380-Airbus im Frühsommer dieses Jahres.