Kolontár. Das ungarische Umweltministerium ist sich seit dem Wochenende sicher, dass der Damm eines Giftschlamm-Beckens unausweichlich brechen und eine weitere Welle den Ort Kolontár treffen wird. Umweltstaatssekretär Zoltan Illes sagte gestern, kürzlich festgestellte Risse in der Nordwand des Reservoirs einer Aluminiumfabrik hätten nur vorübergehend aufgehört, sich zu vergrößern, wohl wegen günstiger Wetterbedingungen. Die Risse würden sich aber unaufhaltsam erweitern.

Vor einer Woche hatte eine Giftschlammlawine binnen einer Stunde drei Dörfer in West-Ungarn überschwemmt und mindestens sieben Menschen getötet. Bei dem Stoff handelte es sich um Abfall aus der Aluminiumherstellung. Staatssekretär Illes sagte nun, dass die neuerliche Welle das mittlerweile evakuierte Dorf Kolontár erneut überfluten werde. Die Brühe werde dann kurz vor der nächsten Ortschaft haltmachen.