Mitarbeiter des Königshauses hätten die Möglichkeit geprüft, aus einem Sozialfonds Geld zu erhalten, um die Energiekosten zu senken.

London. Angesichts der stark gestiegenen Heizkosten in ihren Schlössern wollte Königin Elizabeth II. einen Fonds zur Unterstützung einkommensschwacher Haushalte anzapfen. Die Zeitung „The Indepedent„ berichtete am Freitag, die Behörde habe vorsichtig eine Warnung formuliert und darauf hingewiesen, dass das Geld unter anderem für städtische Wohnungsbaugesellschaften bestimmt sei.

„Ich fühle mich nicht wohl dabei, wenn ich an die wahrscheinlich ungünstige Berichterstattung denke, sollte der Palast eine Beihilfe auf Kosten zum Beispiel eines Krankenhauses erhalten„, ließ ein Regierungsmitarbeiter dem Bericht zufolge das Königshaus wissen. „Ich bedauere, dass das nicht positiver klingt.„ Mitarbeiter der Königin suchten offenbar nach einem Weg, die Energiekosten zu senken, die 2004 um 50 Prozent auf mehr als eine Million Pfund (1,2 Millionen Euro) gestiegen waren. Sie wandten sich an das Kulturministerium mit der Anfrage, ob die Königin eine Beihilfe bekommen könnte, um die Heizungsanlagen im Buckingham-Palast und in Windsor Castle auf den neuesten Stand zu bringen.

Eine Palastsprecherin bestätigte, dass Mitarbeiter des Königshauses die Möglichkeit geprüft hätten, im Rahmen des Programms Geld zu erhalten. Dies sei ein Versuch gewesen, die Belastung für die Steuerzahler zu reduzieren und gleichzeitig die Energieeffizienz der Paläste zu verbessern. Man sei sich im Palast zunächst nicht bewusst gewesen, dass das Geld für Geringverdiener gedacht sei. Die Organisation Republic, die eine Abschaffung der Monarchie in Großbritannien fordert, erklärte, der Vorfall demonstriere die Geringschätzung des Königshauses für die Menschen im Land.

Das Königshaus kostet die britischen Steuerzahler jährlich 38,2 Millionen Pfund . In dieser Summe sind die Kosten für die Sicherheit der Queen und ihrer Familie allerdings nicht enthalten.