Die Identität des Mannes ist einwandfrei geklärt. Wann er sich erhängte, bleibt aber unklar, da die Leiche schon zu stark verwest war.

Rosenheim. Im Fall des erhängt aufgefundenen Doppelmörders von Rosenheim lässt sich der Todeszeitpunkt nicht mehr genau feststellen. Die Obduktion der bereits stark verwesten Leiche habe dies nicht eindeutig klären können, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Rosenheim am Donnerstag mit. Der 48 Jahre alte Familienvater hatte sich in einem Schuppen erhängt. Seine Leiche war am Dienstagabend gefunden worden.

Einen Abschiedsbrief hatte der zur Gewalttätigkeit neigende Mann auf den 5. September datiert. Darin kündigte er einer seiner Töchter seinen Selbstmord „in einigen Tagen“ an. Im Rechtsmedizinischen Institut in München gehen die Experten davon aus, dass sich der 48- Jährige tatsächlich wenige Tage nach dem Verfassen des Briefes umbrachte. Ohne Einzelheiten daraus zu nennen, wertet die Polizei den Inhalt des Schreibens als Bekenntnis zu dem Doppelmord. Die Leichen der 37 Jahre alten Ex-Ehefrau des Mannes und des gemeinsamen fünfjährigen Sohnes waren am 30. August im Keller eines Rosenheimer Wohnhauses entdeckt worden. Der Täter hatte die Frau erschlagen und den Buben erhängt.

Der Mann galt seit Bekanntwerden des Doppelmordes an seiner Frau und dem gemeinsamen fünfjährigen Sohn vor gut drei Wochen als dringend tatverdächtig. Er hatte sich den Ermittlern zufolge in dem Schuppen mehrere Tage versteckt, ehe er sich erhängte. Ein Anwohner hatte die Polizei am Dienstag verständigt, weil aus dem Schuppen Verwesungsgeruch dringe.