Im Gegenzug erhält die Hotelerbin wegen Kokainbesitzes ein Jahr auf Bewährung und muss 200 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten.

Las Vegas. Das war knapp: Ein Schuldeingeständnis hat Paris Hilton vor einer Verurteilung wegen Kokainbesitzes bewahrt. US-Bezirksstaatsanwalt David Roger erklärte am Freitag in Las Vegas, Hilton habe sich mit der Staatsanwaltschaft geeinigt. Sie werde sich am Montag vor Gericht wegen Drogenbesitzes und Widerstands gegen die Staatsgewalt schuldig bekennen.

Im Gegenzug erhält sie ein Jahr auf Bewährung, muss eine Strafe von 2.000 Dollar (rund 1.500 Euro) bezahlen und 200 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Wegen des Kokainbesitzes wäre sie nicht zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden, die Gesamtstrafe wäre aber vermutlich höher ausgefallen.

Die Einzelheiten der Einigung waren von der Zeitung “Las Vegas Review-Journal“ veröffentlicht und später von Staatsanwaltschaft und Verteidigung bestätigt worden.

Falls Hilton sich irgendeines Vergehens schuldig mache, und sei es auch nur einer Geschwindigkeitsüberschreitung, drohe ihr ein Jahr Gefängnis, sagte Roger. Das Gericht werde da kein Auge mehr zudrücken.

Hiltons Anwalt David Chesnoff sagte, der 29-Jährigen werde kein Bewährungshelfer zugeteilt. Sie müsse sich nicht bei den Behörden melden. Dennoch erkenne seine Mandantin den Ernst der Lage und wisse die Chance, die ihr gegeben worden sei, zu schätzen. “Sie darf sich nichts zuschulden kommen lassen“, sagte Chesnoff.

Die Hotelerbin war am 27. August in Las Vegas von der Polizei angehalten worden, weil es aus dem schwarzen Cadillac Escalade nach Marihuana roch. Sie und ihr Freund, der 34-jährige Nachtclubbesitzer Cy Waits, der am Steuer des Wagens gesessen hatte, wurden vorübergehend festgenommen und befragt.

Als Hilton nach ihrer Lippenpflege greifen wollte, fiel ein kleines Plastiktütchen aus ihrer Chanel-Handtasche einem Beamten direkt vor die Füße. Darin befanden sich 0,8 Gramm Kokain. Das Party-Girl hatte zunächst ausgesagt, die Tasche und das Kokain gehörten ihr nicht, das Zigarettenpapier, mehrere Kreditkarten und 1.300 Dollar in bar aber schon.

Zwei um ihren Ruf besorgte Clubs in Las Vegas distanzierten sich nach der Festnahme von Hilton.

Hilton war bereits bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika vorübergehend wegen Marihuana-Besitzes festgenommen worden. Von einer Anklage gegen sie wurde abgesehen, da ihre Begleiterin die Schuld auf sich nahm.