Dem Unternehmen wird vorgeworfen, die Gesundheit und Sicherheit des Stars aus Profitsucht vernachlässigt zu haben. Jackson starb am 25. Juni 2009.

Los Angeles. Michael Jacksons drei Kinder und seine Mutter Katherine haben den amerikanischen Konzertveranstalter AEG Live im Zusammenhang mit dem Tod des Popstars verklagt. Sie werfen dem Unternehmen unter anderem vor, die Gesundheit und Sicherheit des Stars aus Profitsucht vernachlässigt zu haben. Wie „People.com“ am Mittwoch berichtete, reichten sie die Zivilklage in Los Angeles ein. AEG Live soll auch für die Einstellung von Jacksons Leibarzt Conrad Murray zur Verantwortung gezogen werden.

Unter der Obhut des Kardiologen war Jackson am 25. Juni 2009 an einer Überdosis des Narkosemittels Propofol gestorben. Jackson war 50 Jahre alt. Murray ist im Februar von der Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung und Verletzung seiner Sorgfaltspflicht angeklagt worden. Der Prozess soll im kommenden Jahr beginnen. Murray war für angeblich 150 000 Dollar (etwa 117 000 Euro) im Monat Jacksons Leibarzt und hatte ihm wegen Schlafstörungen zahlreiche Mittel verabreicht.

Laut Klageschrift war Jackson bei seiner letzten Probe im Juni körperlich ausgelaugt, er habe gezittert und sei verwirrt gewesen, heißt es in den Dokumenten. AEG Live habe den labilen Zustand des Sängers gekannt, ihn aber nicht geschont. Das Unternehmen habe damit fahrlässig gehandelt und seine vertraglichen Absprachen verletzt.

AEG Live organisierte die geplanten Konzerte in London, mit denen der Popstar im vorigen Sommer sein Comeback feiern wollte. Regisseur Kenny Ortega, der die Show produzierte, wurde ebenfalls mit verklagt. Er brachte im vergangenen Oktober den Jackson-Film „This Is It“ ins Kino. Die Dokumentation enthielt Aufnahmen von Jacksons Konzertproben von April 2009 bis kurz vor seinem Tod.