Es stehen Auslandsreisen zum 60. Thronjubiläum der Queen und Auftritte als Botschafter der Olympischen Sommerspiele in London an.

Berlin. 60. Thronjubiläum der Queen, Olympische Spiele und Spekulationen um das erste Baby: Prinz William und Ehefrau Catherine erwartet nach ihrem ersten Hochzeitstag am 29. April ein turbulentes Jahr. Seit der Traumhochzeit hatte es das königliche Paar vergleichsweise ruhig angehen lassen. Abgesehen von gelegentlichen Auftritten sowie Stippvisiten in Australien und Neuseeland sowie in Nordamerika hatten sich die repräsentativen Pflichten der Frischvermählten in Grenzen gehalten.

Die Herzogin von Cambridge, wie sich die einstige Bürgerliche Kate Middleton seit der Trauung nennen darf, hatte erst im März bei der Eröffnung eines Kinderhospizes ihr öffentliches Rededebüt absolviert. Allerdings hatte sie sechs Wochen lang auf ihren Gatten verzichten müssen, als der Rettungspilot ab Anfang Februar auf den Falklandinseln stationiert war. Den ersten Valentinstag als Ehepaar verbrachten William und Kate daher getrennt. „Ich vermisse ihn schrecklich“, soll die 30-Jährige beim Besuch einer Kathedrale einer Schaulustigen anvertraut haben.

Den Rest des Jahres dürfte das Paar hingegen viel Zeit miteinander verbringen. Zum 60. Thronjubiläum von Queen Elizabeth II. reisen ihr Enkel und seine Frau auf Wunsch der Regentin auf die andere Seite des Globus nach Malaysia, Tuvalu und auf die Salomonen.

Außerdem werben William und Catherine als Botschafter für die Olympischen Sommerspiele in London, die am 27. Juli beginnen. Vor dem Buckingham Palast werden dann olympische Marathonläufer und Radrennfahrer auf der Prachtstraße The Mall ihre Wettbewerbe starten. Am selben Ort hatten noch vor einem Jahr Tausende Untertanen den doppelten Kuss des Brautpaars auf dem Balkon bejubelt.

Heimlicher Star der Hochzeit wurde damals unerwartet Catherines jüngere Schwester Pippa Middleton . Ausgerechnet die ehemalige Brautjungfer hat zum Hochzeitstag für die ersten richtig negativen Schlagzeilen aus dem Umfeld des Paars gesorgt. Der Fahrer ihres Cabrios soll in Paris mit einer Pistole auf einen Paparazzo gezielt haben. In den Medien wurde gar über eine mögliche Gefängnisstrafe für die Prinzen-Schwägerin spekuliert. Die Polizei wird jedoch nicht ermitteln.

Abgesehen von scharfer Kritik aus Argentinien am Einsatz Williams auf den Falklandinseln - 30 Jahre nach dem Krieg mit Großbritannien - haben die jungen Hoheiten stetig Sympathiepunkte gesammelt. Hubschrauberpilot William rettete russische Seeleute aus der Irischen See, seine Frau weitete ihre wohltätige Arbeit aus und übernahm unter anderem die Schirmherrschaft eines Projekts für Suchtkranke. Volksnähe und Bodenständigkeit demonstrierte das Paar durch sein bescheidenes Haus auf der walisischen Insel Anglesey, wo William in einer Staffel der Luftwaffe dient. Wiederholt wurde Catherine im örtlichen Supermarkt abgelichtet.

Aber auch das dürfte sich bald ändern. Noch bewohnen der Herzog und die Herzogin lediglich ein kleines Apartment im Londoner Kensington Palast. Nächstes Jahr ziehen sie aber in die früheren Gemächer der 2002 verstorbenen Prinzessin Margaret um. Dort dürfte dann auch genug Platz für Nachwuchs sein.

Zur Hochzeit hatten Wettbüros auf die Geburt eines Babys noch in diesem Jahr getippt. Dafür gibt es bislang zwar keine Hinweise. Fest steht aber: Sollte Kate als erstes eine Tochter zur Welt bringen, darf diese später Königin werden, selbst wenn sie noch Brüder hätte. Die Commonwealth-Staaten hatten ein halbes Jahr nach der Hochzeit einer entsprechenden Änderung der Thronfolge-Regelung zugestimmt.