Nach einem Brand trieb das inzwischen wieder seetüchtige Schiff “Azamara Quest“ mit 600 Touristen an Bord manövrierunfähig vor den Philippinen.

Manila. Auf dem mittlerweile wieder seetüchtigem Kreuzfahrtschiff „Azamara Quest“ befinden sich laut Passagierlisten auch 39 Deutsche. Der Luxusliner war nach einem Motorschaden fast 24 Stunden manövrierunfähig, konnte am Sonnabend aber seine Reise nach Malaysia fortsetzen. An Bord befinden sich nach Angaben des Veranstalters 590 Passagiere aus 25 Ländern und 411 Besatzungsmitglieder. Mehr als ein Drittel der Passagiere, oder 201 Personen, sind US-Bürger. Daneben kommen 98 aus Großbritannien, 89 aus Australien, 45 aus Kanada, 32 aus Österreich, 16 aus Belgien, sowie jeweils 14 aus der Schweiz und Neuseeland. Fast ein Drittel der Besatzung, oder 119 Personen, sind von den Philippinen.

Nach Angeben des Außenministeriums stehen das Amt selbst und mehrere Botschaften in Kontakt mit der Reederei und den zuständigen Behörden. „Die Botschaften bereiten sich darauf vor, die Deutschen an Bord konsularisch zu betreuen, sobald sie an Land gegangen sind“, hieß es in einer Mitteilung des Auswärtigen Amtes.

Nach dem gelöschten Brand im Maschinenraum ist die „Azamara Quest“ inzwischen auf dem Weg in den Hafen der Stadt Sandakan im Norden Malaysias, wo die Reise enden soll. Dies wird vermutlich ein bis zwei Tage dauern, teilte die Reederei auf ihrer Website mit.

An Bord des Kreuzfahrtschiffes waren 1.000 Menschen, darunter rund 600 Touristen aus Europa und den USA. Auf dem Schiff war nach Angaben der Küstenwache am Freitagabend ein Brand ausgebrochen, der die Motoren lahmlegte. Das Feuer konnte schnell gelöscht werden. Fünf Besatzungsmitglieder erlitten Rauchvergiftungen. Eine Person befinde sich in kritischem Zustand und müsse in ein Krankenhaus gebracht werden, teilte das Unternehmen Azamara Club Cruises mit. Passagiere seien bei dem Brand nicht verletzt worden. Insgesamt seien 590 Passagiere und 411 Besatzungsmitglieder an Bord.

Laut eines Sprechers der Küstenwache werde derzeit untersucht, warum die philippinischen Behörden während des Brandes keinen Notruf erhalten hatten. Nachricht von dem Brand erhielt die Küstenwache demnach erst am Sonnabendmorgen über einen örtlicher Fährbetreiber und ein Abschleppunternehmen in Manila.

Die Fahrt der "Azamara Quest“ hatte am Montag in Hongkong begonnen und hätte eigentlich 17 Tage dauern sollen. Geplant waren Stopps in Manila und Sandakan auf den Philippinen sowie in mehreren Häfen in Indonesien. Für den 12. April war die Ankunft in Singapur vorgesehen. Nach dem Motorschaden werde die Reise aber nicht fortgesetzt, teilte der Veranstalter mit.

Azamara Club Cruises gehört zur Reederei Royal Caribbean Cruises, das wie auch Konkurrent Carnival Corp. nach den Havarien von Kreuzfahrtschiffen in diesem Jahr einen Rückgang der Buchungen hatte hinnehmen müssen.

+++ Kreuzfahrten trotz Costa-Unfällen beliebt +++

Im Januar war vor Italien die "Costa Concordia“ auf Grund gelaufen, dabei kamen 32 Menschen ums Leben. Einen Monat später brach auf der "Costa Allegra“ im Indischen Ozean ein Feuer aus und machte das Kreuzfahrtschiff in einer Region manövrierunfähig, in der Piraten immer wieder Schiffe angreifen. Die beiden Costa-Schiffe gehören zur Reederei Costa Crociere, die wiederum Teil des weltgrößten Kreuzfahrtunternehmens Carnival Corp. ist.

Vor zehn Tagen schließlich war auf dem Kreuzfahrtschiff "Queen Mary 2“ der Reederei Cunard auf dem Weg von Australien nach Japan für mehrere Minuten der Strom ausgefallen .

Mit Material von dapd