Zwei Tage nach dem schweren Fährunglück in Bangladesch ist die Zahl der Opfer gestiegen. Taucher haben die Suche inzwischen beendet.

Dhaka. Die Zahl der Toten nach einem Fährunglück in Bangladesch ist auf 117 gestiegen. Am Donnerstag wurden fünf weitere Leichen aus dem Wasser gezogen. Mindestens zwölf Menschen werden laut Behördenangaben noch vermisst. Lokale Medien berichteten unter Berufung auf Angehörige indes, die Zahl der Vermissten sei höher. Die Fähre war am Dienstag im Fluss Meghna südlich von Dhaka mit einem Frachter zusammengestoßen und gesunken.

Die fünf Leichen seien nahe dem Unglücksort im Fluss entdeckt worden, nachdem das Wrack geborgen und die Suche Stunden zuvor offiziell eingestellt worden sei, teilte ein Polizeisprecher mit.

Von den etwa 200 Menschen an Bord wurden am Dienstag und Mittwoch 112 tot aus dem gesunkenen Fährschiff geborgen. Laut Behördenangaben wurden 35 Überlebende aus dem Wasser gezogen. Örtliche Medien berichteten, 40 Menschen hätten sich ans Ufer retten können.

Hunderte Menschen hatten sich am Unglücksort versammelt, um nach ihren Angehörigen zu suchen. Einige warfen den lokalen Behörden vor, die Suche sei zu schleppend verlaufen. Die Rettungskräfte und Taucher hatten die Suche am Mittwochabend abgebrochen, doch die Polizei blieb weiter vor Ort, um nach weiteren im Fluss treibenden Leichen zu suchen.

Es gibt oft Fährunfälle in Bangladesch. Als häufigste Unfallursache gelten Überbelegung, schlechte Wartung und lasche Sicherheitsvorschriften. 2009 starben 150 Menschen bei drei Fährunfällen.