Seine Eltern sind unbekannt. Einen Tag vor Heiligabend war das neugeborene Mädchen tot gefunden worden. Nun soll es ein würdiges Begräbnis bekommen.

Potsdam. Das im Dezember in Potsdam ermordete Baby wird am 16. Februar auf dem Bornstedter Friedhof beigesetzt. „Geplant ist eine Trauerfeier, zu der alle Potsdamer herzlich eingeladen sind“, sagte Friedhofsleiterin Jutta Erb-Rogg am Freitag. Die Leiche des kleinen Mädchens sei am Vortag von der Staatsanwaltschaft freigegeben worden. Die Gemeinde wolle dem getöteten Kind eine würdige Grabstätte geben, zugleich aber auch einen Gedenkort schaffen. Die Babyleiche war am 23. Dezember in einem Garagenkomplex in Potsdam-West gefunden worden. Bislang hat die Polizei noch keine heiße Spur zu der Mutter des Mädchens.

„Wir wollen für das Kind einen ordentlichen Abschied gestalten“, sagte Pfarrer Friedhelm Wizisla. „Selbst hat es keine Menschen gehabt, die sich zu ihm bekennen wollten. Darum sind wir an dieser Stelle gefragt, denn jeder Mensch ist wertvoll.“ Wizisla erwartet viele Menschen zu dem Trauergottesdienst. Viele Potsdamer hatten sich bestürzt über den Babymord gezeigt. „Sie sollen einen Platz für ihre Verzweiflung und Wut haben“, sagte der Pfarrer.

Der Sarg mit der Babyleiche soll in einem ehemaligen Kindergrab in unmittelbarer Nähe zum Haupteingang beigesetzt werden. „Da kommen viele Menschen vorbei und können innehalten“, sagte Friedhofschefin Erb-Rogg. Auch in die Pflege des Gedenkortes will sie die Einwohner einbeziehen. Die Betroffenheit der Potsdamer solle nicht in der Luft verpuffen. Den Grabstein soll der Berliner Künstler Michael Spengler gestalten.

Laut Obduktionsergebnis wurde das Kind in der Nacht vom 22. auf den 23. Dezember geboren und war lebensfähig. Der Leichnam wies Spuren von Gewalt auf, die zum Tod geführt haben könnten. Die Mutter des Mädchens hat die 15-köpfige Mordkommission bislang nicht gefunden.