Eine neue Biografie beschreibt die Ehehölle der spanischen Königin Sofia. Schon seit Jahren wird sie demnach von Juan Carlos betrogen.

London. Spaniens High Society kennt dieser Tage nur ein Thema: den Don Juan auf Spaniens Thron. König Juan Carlos I., 74, soll ein Schürzenjäger sein. Eine neue Biografie über Königin Sofia, 73, rechnet dem seit 1962 verheirateten König 1500 Affären vor.

"Juan Carlos ist ein professioneller Verführer, und das Alter hat ihn nicht gebremst", erklärt Autorin Pilar Eyre, 61, eine namhafte Schriftstellerin und Journalistin aus Barcelona. Ihr zufolge hält sich der beim Volk immens beliebte Monarch mit Verjüngungstherapien und Vitaminspritzen fit und attraktiv. Das 519-Seiten-Buch trägt den Titel "Die Einsamkeit der Königin" und beschreibt Sofia als "eine Frau, die von dem Mann, den sie einmal blind geliebt hat, betrogen und verletzt worden ist. Ihr Eheleben ist eine echte Tragödie."

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Königin Sofia erwischte ihren Mann in flagranti

Der "Augenblick der Wahrheit" kam 1976, schreibt die Biografin, wenige Monate nach Juan Carlos' Ernennung zum König. Mit den drei Kindern wollte Sofia ihrem Mann einen Überraschungsbesuch im Landhaus eines Freundes bei Toledo abstatten. Zu ihrer Verblüffung lief der Lieblingshund des Königs frei im Gelände herum, während sich der Hausherr größte Mühe gab, den Besuchern den Weg zu verstellen. Sofia sei an ihm vorbei ins Haus gerannt und habe Majestät in flagranti mit der bekannten Schauspielerin und Sängerin Sara Montiel ertappt, schreibt Eyre.

Aus Protokollgehorsam begleitete sie ihren Mann tags darauf zu einem Fußballspiel, doch wenige Tage danach stürmte sie mit den Kindern aus dem Zarzuela-Palast und flog nach Indien. Dort weinte sie sich bei ihrer Mutter Friederike, Ex-Königin der Griechen, aus, wobei sie auch das Thema Scheidung anschnitt. Die Enkelin von Kaiser Wilhelm II. riet ihrer Tochter dringend ab: "Willst du etwa enden wie so viele ehemalige Könige und Königinnen - nämlich in Südfrankreich? Willst du dich dafür bezahlen lassen, dass man Neureichenpartys mit dir aufpeppt?"

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Sofia kehrte nach Madrid zurück. Fortan galt ihre Zuneigung jedoch ausschließlich den Hunden und den drei Königskindern, protokolliert die Autorin. Seit 35 Jahren schläft das Herrscherpaar getrennt, die Privatgemächer liegen in verschiedenen Stockwerken. "Sie reden kaum noch miteinander. Von dem Moment an, wo sie die Untreue ihres Gatten zum ersten Mal entdeckte, legte Sofia eine Maske an. Ihr einziges Ziel ist jetzt, ihren Sohn Kronprinz Felipe, 44, auf den Thron vorzubereiten. Sie hat keine Freunde, niemanden, dem sie sich anvertrauen kann, und sie fürchtet, dass sie bespitzelt wird."

Glaubt man der Autorin, soll unter den Geliebten des Königs sogar die 1997 gestorbene Prinzessin Diana gewesen sein, die 1986 und 1987 zusammen mit Prinz Charles, 63, sowie den Söhnen Sommergast des spanischen Königspaares an Bord von Juan Carlos' Yacht "Fortuna" und im Merivent-Palast auf Mallorca war. Eyre spricht nur diskret von einer "körperlichen Avance" des Königs gegenüber der Queen-Schwiegertochter. Andere sind überzeugt, dass die beiden eine Affäre hatten.

Lady Colin Campbell, 62, eine Freundin und Biografin von Diana, sagte dem Abendblatt: "Juan Carlos ist ein lieber Freund von mir. Natürlich habe ich ihn nie direkt gefragt. Aber ich weiß, dass er Diana eine Armbanduhr für 250 000 Dollar vom Edeljuwelier Bijan als Abschiedsgeschenk gab. Für einen bloßen Flirt hätte er sich wohl kaum so teuer bedankt. Denn im Vergleich zu anderen Monarchen ist Juan Carlos nicht gerade reich. Dianas Ehe war damals sowieso schon restlos kaputt. Charles machte auch keine Szene, als er dahinterkam, sondern reiste einfach ab, während Diana mit den Jungs dablieb." Sofia habe "weniger tolerant" reagiert, berichtet Campbell unter Berufung auf eine Cousine des Königs. Pilar Eyre, deren Buch zu einem Auftrittsverbot im spanischen Fernsehkanal Telecinco geführt hat, schildert, wie die Königin ihren Tränen zuweilen im Auto freien Lauf lässt, während Gaudencio, ihr Fahrer, so tut, als bemerke er nichts.

Der Palast hat die Affären übrigens nicht dementiert. Ein Hofsprecher sagte nur, es seien keine 1500 Frauen gewesen. Königin Sofia habe das Buch ganz und gar nicht gefallen. Beim ersten Auftritt nach der Veröffentlichung war sie aber merkwürdig guter Stimmung, schilderten Beobachter.

Selbst im Krankenhaus besuchte die Königin ihren Mann nicht

Am 14. Mai begeht das zerstrittene Königspaar die goldene Hochzeit. Ein großes Fest wird es voraussichtlich nicht geben. Die Monarchin schert sich schon kaum noch um das Bild ihrer Ehe in der Öffentlichkeit. Als ihr Mann 2011 wegen eines gutartigen Lungentumors operiert wurde, besuchte sie ihn zur Verwunderung der Öffentlichkeit kein einziges Mal in der Klinik. Pilar Eyres: Der "auf Blondinen stehende" König hatte bereits Gesellschaft, eine 25 Jahre alte deutsche Dolmetscherin.