Im Gepäck der Deutschen sollen zehn Kilogramm Methamphetamin gefunden worden sein. Auf dieses Vergehen steht in dem asiatischen Land die Todesstrafe.

Kuala Lumpur. Zwei Deutsche sind in Malaysia nach Behördenangaben wegen des Verdachts auf Drogenschmuggel festgenommen worden - ein Vergehen, auf das in dem südostasiatischen Land die Todesstrafe steht. Wie die Zollbehörde am Dienstag in Kuala Lumpur mitteilte, wurden die Verdächtigen am 1. Januar am Internationalen Flughafen der Hauptstadt zusammen mit einem Marokkaner festgenommen. Alle drei seien aus Istanbul gekommen. In ihrem Gepäck habe man zehn Kilogramm der synthetischen Droge Methamphetamin gefunden.

Zur Identität der Deutschen wollte das Auswärtige Amt (AA) in Berlin keine Angaben machen. „Die Deutsche Botschaft in Kuala Lumpur ist damit befasst und steht mit den Betroffenen und Angehörigen in Kontakt und betreut diese konsularisch“, sagte eine AA-Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Die Betroffenen würden anwaltlich vertreten.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) werden 70 Prozent der Todesurteile in Malaysia wegen Drogenschmuggels verhängt. Jährlich werden demzufolge in dem südostasiatischen Land mehr als 100 Todesurteile ausgesprochen. Die Schmuggler stammten allerdings selten aus Industrienationen, sagte AI-Sprecher Lance Lattig am Dienstag in London.

„Ich kann mich in den letzten Jahren an keinen einzigen Fall mit deutschen Beteiligten erinnern“, sagte Lattig. Erst am Dienstag sei jedoch ein 23 Jahre alter Mann aus dem Iran zum Tode verurteilt worden, nachdem er zwei Jahre zuvor mehr als ein Kilo Methamphetamin geschmuggelt haben soll.

Mit den beiden Deutschen wurden den Behördenangaben aus Malaysia zufolge in den beiden ersten Wochen des Jahres bereits sechs Ausländer in dem Land wegen Drogenschmuggels festgenommen.